Kettwig..


Die Diskussionen um das ehemalige Markmann und Moll-Gelände, ein Filet-Grundstück an der Ruhr, reichen 20 Jahre zurück und füllen Bände. Ein Grundstück, zwar in traumhafter Lage, doch bislang nicht mehr als eine Brache zwischen Promenadenweg und Bahnstrecke. Entstehen soll darauf bis Ende kommenden Jahres „wasser- und naturverbundener Lebensraum mit Wohnqualität“, wie Albert Ten Brinke, dessen Projektgesellschaft „Ruhrbogen“ das Gelände entwickelt, beim gestrigen Spatenstich für den ersten Bauabschnitt erklärte.

Dass sich in den vergangenen Jahren verschiedene Investoren an dem Projekt versuchten, betonte bei dieser Gelegenheit auch Oberbürgermeister Reinhard Paß. Von Entwicklung und Realisierung des Ruhrbogens, so Paß weiter, werde nicht nur Kettwig, sondern die gesamte Stadt profitieren. Umso mehr, als es sich auch „um ein Projekt der Generationengerechtigkeit handelt, dessen bauliche Ausstattung seniorengerecht ist.“ Mithin bietet Ten Brinke eine Ausstattung für Senioren, die sich im Alter von ihren Häusern trennen, sich kleiner und bequemer setzen möchte.

Im Rahmen der Planungsphase jedoch durfte man skeptisch sein, ob es für gehobenes Wohnen im Ruhrbogen ausreichend Interessenten gibt. Schließlich schreitet nur einen Steinwurf weiter der Bau der „Seepromenade“ des Investors Kondor Wessles zügig voran. Auch dort baut man einen wassernahen Mix aus Einfamilienhäusern und Eigentums- und Mietwohnungen in gehobener Ausstattung. Ein gleiches in Kupferdreh, wo die Hopf-Gruppe auf dem ehemaligen Quartier Prinz Friedrich ihre Projekt „Seebogen“ realisiert.

Doch hier wie da – die Nachfrage ist groß. In Kupferdreh, dem am weistesten fortgeschrittenen wassernahen Wohnprojekt ist alles verkauft, bei Kondor Wessels läuft es gut und auch Ten Brinke hat schon einen Großteil der Häuser verkauft, bevor auch nur der erste Stein liegt. Mit Fertigstellung der ersten Wohneinheiten im ersten Bauabschnitt, so erklärt Bauleiter Martijn van der Aa, sei Ende 2014 zu rechnen. Mit dem zweiten Abschnitt wolle man beginnen, sobald 70 bis 80 Prozent der Häuser und Wohnungen des ersten Abschnitts verkauft seien.

Auf unliebsame Überraschungen im Boden stieß man bei Voruntersuchungen übrigens nicht. „Wir haben ein Sanierungskonzept vorgelegt und die Beprobungen des Bodens haben unsere Annahmen bestätigt“, sagt van der Aa. „Also müssen wir auf dem gesamten Gelände zwei Meter Bodenaushub machen und werden bei Grünflächen frischen Boden einarbeiten“, so van der Aa.

Bei den Anliegern, so Albert Ten Brinke, habe man im Vorfeld der Bauarbeiten um Verständnis gebeten und sich um Abstimmung bemüht. So dankte er für die Unterstützung der Anrainer und der Stadt Essen, die das Projekt gut begleitet habe.