Essen..
An den Obdachlosen, der im Juli im Frohnhauser Westpark umgebracht wurde, soll künftig ein Gedenkstein erinnern. Anwohner haben eine Sammel-Aktion gestartet. Ein Bekannter hatte den Mann mit Benzin übergossen und angezündet.
Berthold Lehmann († 58) hat in Essen gelebt, aber hier ist er nicht begraben worden. Sein Leichnam ist auf einem Gelsenkirchener Friedhof beigesetzt worden. Denn dort, in einem Gelsenkirchener Krankenhaus, starb Berthold Lehmann, wenige Stunden, nachdem ihn ein Bekannter morgens im Frohnhauser Westpark mit Benzin übergossen und angezündet hatte. Berthold Lehmann hatte keinen festen Wohnsitz, und bei Sozialbestattungen gilt: Man wird in der Stadt beerdigt, in der man gestorben ist. Als am 6. Juli gegen neun Uhr der Hubschrauber kam, der den schwer verbrannten Lehmann in die Klinik brachte, da lebte er noch.
Flammen auf dem Stein
Dieser Fall berührte die ganze Stadt: Ein Bekannter (68) des Obdachlosen brachte Lehmann um, offenbar nach einem Streit, in dem es um einen angeblichen Diebstahl ging; beide Männer hatten am Vorabend noch Fußball im Fernsehen geschaut, hieß es. Der Obdachlose hatte in einem Streugutcontainer geschlafen, und nach der Tat versuchten Passanten noch, den brennenden Lehmann zu löschen, mit Wasserflaschen, die sie eilig am Kiosk holten. Der offenbar geistig verwirrte Rentner legte nach der Tat ein Teilgeständnis ab.
Kostenpunkt: 1300 Euro; rund 1000 Euro hat Udo Marx schon zusammen. Die örtlichen Markthändler haben sich schriftlich dazu bereiterklärt, den Stein zu pflegen; „Grün und Gruga“ als Parkbetreiber hat auch nichts dagegen. Marx hat jetzt das zuständige Stadtteilparlament, die Bezirksvertretung III, um einen Zuschuss in Höhe von 300 Euro gebeten. Am Donnerstag wird darüber entschieden. „So oder so kommt der Gedenkstein“, kündigt Marx an. „Im Oktober oder November wird es so weit sein.“