Essen. Polizei, Stadt, der Verein und die Ruhrbahn haben sich auf den letzten Spieltag an der Hafenstraße vorbereitet. Ein Großeinsatz steht bevor.

Überschäumende Freude oder tiefsitzender Frust - wie das Schicksalsspiel Rot-Weiss Essen gegen Rot Weiss Ahlen am Samstag im ausverkauften Stadion an der Hafenstraße ausgeht, ist offen. Nur eins ist schon jetzt klar: Die Emotionen werden sich so oder so Bahn brechen - ob der langersehnte Aufstieg in die dritte Bundesliga nun gelingt oder ob in Bergeborbeck weiterhin in der Regionalliga gekickt werden muss.

Die Polizei, die Stadt, der Verein und die Ruhrbahn bereiten sich seit geraumer Zeit auf das Ereignis und damit auf einen Großeinsatz vor. Einige Züge der Bereitschaftspolizei werden für die Sicherheit bei der An- und Abreise sorgen, mehr als 100 Beamte vor Ort sein, sagt Polizeisprecher Christoph Wickhorst.

Doch die Polizei plant nicht nur eine starke Präsenz rund um das Stadion, wo nach derzeitigen Erkenntnissen mit einem Treffen von schätzungsweise 20.000 RWE-Anhängern gerechnet wird. Sondern auch auf „andere neuralgische Punkte in der Stadt“ werde man ein Auge haben, um im Zweifelsfall schnell zu reagieren.

Es könnte zu spontanen Autokorsos kommen

Am Berliner Platz oder auf der Rüttenscheider Straße etwa könnte es bei einem Sieg am letzten Spieltag zu spontanen Autokorsos kommen. Informationen über den Einsatzverlauf wird die Polizei am Samstag auf ihrem Twitterkanal veröffentlichen.

Die Behörde rät dazu, frühzeitig anzureisen. Die Ruhrbahn bietet ab 12 bis 13.30 Uhr einen Busshuttle im 5-Minuten-Takt zwischen den Haltestellen Essen Hauptbahnhof und Hafenstraße an. Da die Hafenstraße nach Angaben der Polizei zwischen der Bottroper Straße und dem Sulterkamp zwei Stunden vor Spielbeginn und voraussichtlich bis 23.30 Uhr gesperrt ist, wird die Buslinie 196 zwischen den Haltestellen Hafenstraße und Lüschershofstraße über die Bottroper Straße und Sulterkamp umgeleitet.

Vor und nach dem Spiel kann es nach Einschätzung der Ruhrbahn zu Behinderungen auf den Buslinien SB16, 166, 170 und 196 kommen. Die 166 wird nach dem Spiel durch den Shuttle von der Hafenstraße zum Hauptbahnhof verstärkt sowie von der Hafenstraße nach Dellwig. Für die 170 gilt dies ebenfalls zwischen Lüschershofstraße und Kray.

Verkaufsstellen hatten schon 10.000 Flaschen Bier gebunkert

Trotz des zusätzlichen Angebots im Öffentlichen Nahverkehr will die Polizei verstärkt auf Alkohol am Steuer achten. „Don’t drink and drive“, mahnt deren Sprecher: „Verstöße werden konsequent geahndet.“ Das Ordnungsamt der Stadt hat sich mit der Kneipe „Hafenstübchen“ und der nahen Tankstelle darauf geeinigt, keine Glasflaschen zu verkaufen. Darauf habe man sich geeinigt, sagt der städtische Sicherheitskoordinator Matthias Blackert.

Beide Verkaufsstellen zusammen hatten bereits knapp 10.000 Flaschen Bier geordert. Die müssen nun anderweitig Absatz finden. Für Getränke ist dennoch gesorgt: Stauder stellt Ausschankfahrzeuge zur Verfügung, Fassbier wird in Plastikbechern ausgegeben. Da die Versorgung so gesichert sei, bittet das Ordnungsamt darum, aus Sicherheitsgründen auf das Mitbringen von Glasflaschen komplett zu verzichten.

Feuerwerk und Rauchbomben sind verboten

Strafanzeigen drohen denen, die pyrotechnische Gegenstände wie Feuerwerkskörper, Leuchtkugeln, Rauchpulver oder -bomben entzünden oder abbrennen. „Das kann zu schweren Verbrennungen führen und ist daher verboten“, warnt Wickhorst. Ein bengalisches Feuer zum Beispiel könne bis zu 2000 Grad Celsius heiß werden.

Wie das Spiel und die Saison für RWE auch immer enden werden - die Polizei Essen und auch Ordnungsdezernent Christian Kromberg appellieren an die Vernunft der Fußball-Fans: „Verhalten Sie sich friedlich und nehmen Sie Rücksicht auf andere. Gehen Sie Streitigkeiten aus dem Weg und lassen Sie sich nicht provozieren.“ Alle Besucher sollten sich bewusst machen, dass auch viele Familien mit Kindern das Stadion besuchen werden.