Essen. Mehr als zwei Jahre nach dem spektakulären Diebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden haben Ermittler ein Haus in Essen-Bredeney durchsucht.
Führt nach dem spektakulärem Juwelenraub im Dresdner „Grünen Gewölbe“ eine heiße Spur nach Essen? Die Polizei durchsuchte am Wochenende ein Mehrfamilienhaus am Tulpenweg in Bredeney offenbar nach möglichen Hinweisen. Laut Medienberichten soll die Razzia in Zusammenhang mit dem Jahrhundertraub vom November 2019 im Dresdener Residenzschloss stehen. Neben Essener Polizeikräften waren auch Ermittler aus Dresden vor Ort.
Die Staatsanwaltschaft Dresden bestätigte auf Anfrage, dass die Durchsuchung Gegenstand eines laufenden Verfahrens sei. Näherer Angaben wollte der Sprecher der Behörde nicht machen – „aus ermittlungstaktischen Gründen“, wie es hieß.
Einsatzwagen der Polizei stoppten vor dem Mehrfamilienhaus im Essener Südviertel
Am Samstagabend stoppten mehrere Polizeiwagen vor dem Mehrfamilienhaus. Auf Bildern von dem Einsatz ist zu sehen, wie die Beamten in den Räumen Fotos schossen. Auch sollen sie in Wänden und Decken nach versteckten Hohlräumen gesucht haben. Mögliche Beweismittel sollen die Beamten bei dem Einsatz sichergestellt haben.
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Seit Freitag wird der Juwelenraub vor dem Dresdner Landgericht verhandelt. Sechs Mitglieder eines Familienclans müssen sich dort verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem schweren Bandendiebstahl vor. In Essen leben ebenfalls Mitglieder der arabischstämmigen Großfamilie.
Die Täter erbeuteten in Dresden Schmuckstücke im Wert von 113,8 Millionen Euro
Die Sonderkommission „Epaulette“, benannt nach einem der Beutestücke, ermittelt unterdessen weiter. Gegen weitere 40 Beschuldigte, darunter vier Wachmänner sowie vier mögliche Helfer der Täter, gibt es laut Staatsanwaltschaft einen begründeten Anfangsverdacht. Noch immer ist unklar, wo die Beute ist.
Am 25. November 2019 waren Räuber in das Dresdener Residenzschloss eingedrungen. Aus dem Grünen Gewölbe, der Schatzkammer Dresdens, entwendeten sie mit brachialer Gewalt 21 Schmuckstücke des sächsischen Staatsschatzes mit einem Gesamtwert von mindestens 113,8 Millionen Euro. Von dem Diebesgut fehlt bislang jede Spur. (schy / dpa)