Essen. Großeinsatz am Samstagabend im Cinemaxx in der Essener Innenstadt: Ein Kinogast hat Reizgas versprüht – elf Menschen kamen ins Krankenhaus.
Im Essener Cinemaxx hat am Samstagabend ein Kinogast Pfefferspray versprüht. 17 Menschen sind dabei nach Polizeiangaben verletzt worden.
Pfefferspray während des Horrorthrillers „Halloween kills“ versprüht
Der Horrorthriller „Halloween kills“ lief nach Informationen dieser Zeitung etwas mehr als eine halbe Stunde, als ein 25-Jähriger zum Pfefferspray griff und es versprühte. Vorausgegangen war laut Zeugenaussagen eine Auseinandersetzung zwischen dem jungen Mann und einer Gruppe von Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, die hinter ihm saß. Er soll sie mehrfach gebeten haben, doch Ruhe zu geben, damit er dem Film folgen könne, aber offensichtlich erfolglos.
Nach der Attacke, die sich gegen 20.45 Uhr in dem Multiplex-Kino ereignete, verließen, so die Polizei, alle Besucher zügig den betroffenen Kinosaal. Mitarbeiter des Kinos sperrten den Saal und räumten vorsorglich das gesamte Kinogebäude am Berliner Platz. Bei dem 25-Jährigen soll es sich nach Angaben der Polizei um einen Deutschen, bei der Gruppe um Jugendliche deutsch-türkischer und deutsch-libanesischer Nationalität handeln.
Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung
Insgesamt wurden 17 Menschen durch das Reizgas verletzt, darunter auch der 25-Jährige selbst. Sie wurden durch die Besatzungen von fünf Rettungswagen und zwei Ärzten medizinisch versorgt. Nach Angaben von Bernd Weichert, Wachabteilungsleiter der Feuerwehr, kamen elf der Verletzten in umliegende Krankenhäuser, darunter auch der 25-Jährige. Einer der Verletzten wurde in einer Augenklinik behandelt. Die weiteren sechs Personen seien nach einer gewissen Zeit wieder ins Kino zurückgekehrt, so Weichert. Unter den Verletzten sollen viele Minderjährige gewesen sein. Der gesamte Einsatz von Polizei und Feuerwehr soll annähernd zwei Stunden gedauert haben.
Das Reizgas wurde sichergestellt. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den 25-Jährigen sowie gegen fünf Jugendliche. Ob es sich bei dem verwendeten Pfefferspray um ein Reizgassprühgerät, das unter das Waffengesetz fällt, konnte die Polizei noch nicht klären. Der Einsatz von Pfefferspray führt in dem meisten Fällen zu massiven, schmerzvollen Reizungen der Schleimhäute. Unklar ist augenscheinlich ebenso noch, ob der junge Mann das Pfefferspray überhaupt bei seinem Kinobesuch mitführen durfte.
Starke Resonanz auf Vorfall in den sozialen Medien
Der Vorfall stieß auch über Essen hinaus und in den sozialen Medien auf eine breite Resonanz. Nutzer schreiben, dass es sich wohl um einen sehr ungewöhnlichen Fall handele oder stellen die Frage nach der Sicherheit bei einem Kinobesuch.
Der Film „Halloween Kills“ von Regisseur David Gordon Green ist gerade erst im Oktober angelaufen, zunächst in den USA und kurz darauf in Deutschland.