Essen. Beim stadtbildprägenden Wohnturm in Essen ist das Gerüst gefallen und nun die Fassadengestaltung zu sehen. Welche Wohnungen noch zu haben sind.
Gerüst und Baustellenaufzug sind abgebaut, seit einigen Wochen ist die Fassade des neuen Wohnhochhauses an der Huyssenallee erstmals vollständig zu sehen. Erster Eindruck: Die reale Optik des stadtbildprägenden Baus mit den geschwungenen Balkonen entspricht den Computer-Animationen der Architekten, was bei Bauvorhaben durchaus nicht immer der Fall ist. Längst im Gang ist auch die Vermietung der 65 Wohnungen, die nach Angaben von Projektleiterin Kerstin Memering gut vorankommt. Neben einigen anderen Bauvorhaben dürfte der Wohnturm derzeit zu den exklusivsten Projekten in Essen gehören.
Faustregel: Je höher die Wohnung, desto leichter ist sie zu vermieten
Wenig überraschend für ein Hochhaus: Je höher die Wohnung liegt, desto leichter konnte sie vermietet werden. Während ab Etage sieben aufwärts nur noch einzelne Einheiten zu haben sind, gibt es weiter unten noch ein großes Angebot an freien Wohnungen. So jedenfalls kann man es der Webseite des Projekts (www.hqe-essen.de) entnehmen, und Memering bestätigt das.
In den oberen Stockwerken liegen auch die größeren und teureren Wohnungen, nach Angaben der Projektleiterin sind es eher ältere und langfristig planende Interessanten, die hier gemietet haben. „Wenn man noch einmal eine grundlegende Änderung umsetzt, etwa sein Haus im Vorort verkauft hat und wieder in die Stadt zieht, dann macht man das zumeist nicht spontan“, so Memering.
Die 433 Quadratmeter große Luxuswohnung ganz oben ist noch zu haben
Noch zu haben ist auch die 433 Quadratmeter große Luxuswohnung, die das gesamte 18. und letzte Stockwerk ausfüllt. Bei einer Kaltmiete von 8450 Euro monatlich zielt dieses Objekt auf eine sehr vermögende Klientel, die in der Regel keine Mühe haben dürfte, sich Wohnträume auch in ganz anderen Lagen möglich zu machen. Zudem wollen ein 115 Quadratmeter großes Wohnzimmer, mehrere Schlafzimmer und Bäder, Fitnessraum und andere Extras ja auch benötigt und gefüllt sein.
Generell sind die bei 13,50 Euro pro Quadratmeter beginnenden Mieten nichts für den kleinen Geldbeutel, zumal sich die geforderten Summen pro Quadratmeter mit ansteigenden Stockwerken ebenfalls nach oben arbeiten. Dafür gibt es in den vorderen Wohnungen zur Huyssenallee einen Panoramablick auf den Stadtgarten, die Essener Kulturbauten und die benachbarten Büro-Hochhäuser südlich der Innenstadt. Vor allem in den mittleren Etagen stellt sich so ein Hauch von Manhattan ein. Ganz oben dominiert dann die freie Sicht bis weit in die ländlichen Vororte, der Nahbereich tritt in dieser Höhe optisch etwas zurück.
Bis zur zehnten Etage bewegt sich die Größe der Wohnungen zwischen 76 und 93 Quadratmetern, die monatliche Kaltmiete beträgt je nach Größe und Stockwerk zwischen 1028 und 1487 Euro. Ab Etage 11 beginnt dann eine andere Liga. Hier variieren die Größen zwischen 106 und 209 Quadratmeter, wofür an Kaltmiete zwischen 1772 und 3870 Euro zu überweisen sind – letzteres sind dann pro Quadratmeter rund 18,50 Euro. Die pro Wohnung bis zu 56 Quadratmeter großen Balkonflächen zählen, wie es bei Immobilien üblich ist, im gesamten Haus je zur Hälfte als Wohnfläche.
Im Erdgeschoss sind Gastronomie und hochwertiger Einzelhandel geplant
Ruhiger und mit weniger spektakulärem Blick gesegnet sind die Wohnungen zur Rückseite Richtung Westen. Dafür haben sie mehr Sonne - und sind etwas kostengünstiger. Im Erdgeschoss stehen zudem zwei Gewerbeeinheiten zur Verfügung, gehobene Gastronomie und ein Einrichtungshaus wären laut Memering die Wunschkandidaten. Noch gebe es aber nichts Unterschriftsreifes.
Zurzeit sind in dem 80 Meter hohen Gebäude noch die für Innenausbau zuständigen Handwerker zugange, auch steht die Abnahme mit den Behörden und die Beseitigung von Mängeln an. Ein paar Kleinigkeiten gebe es immer, aber die Projektleiterin hat nach eigenen Angaben nicht viel zu meckern. Deshalb stehe auch der Fertigstellungstermin im August fest, wobei es noch einigen Abstimmungsbedarf geben dürfte, wenn die Lifte an manchen Wochenenden womöglich gleich mehrere Erstbezüge zu verkraften haben. „Da müssen wir dann mit Zeitfenstern arbeiten“, so Memering.