Essen. Die RTL-Inszenierung der „Passion“ als Musik-Live-Event in Essen fand auf Twitter Spott. Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook urteilen anders.
„Die Passion“ als Live-Musik-Event im Fernsehen: Der TV-Sender RTL hat am Mittwochabend eine Neu-Inszenierung aus Essen auf die Bühne gebracht, die bei Zuschauern unterschiedlichste Resonanz fand. Auf Twitter wird die Show verrissen, auf Facebook hingegen gelobt.
„Ich war begeistert“, „Die Sendung war toll“, „wunderschön!“: Wer behauptet, Menschen würden Social Media-Kanäle überwiegend als Abraumhalde für ihren Frust und Hass nutzen, den führte die Geschichte vom Tod und der Auferstehung Jesu auf RTL am Mittwoch vor Augen, dass es auch anders geht. Leserinnen und Leser dieser Zeitung äußerten sich auf Facebook in einer Fülle mit Lob, dass sich der Sender RTL möglicherweise veranlasst sieht, sich mit der Showtauglichkeit weiterer Bibel-Geschichten zu beschäftigen.
„Die Passion“ in Essen: Lob von „bewegend“ bis „wunderbar“
Während TV-Satiriker Jan Böhmermann während der Show auf Twitter spottete, „morgen trete ich aus RTL aus. Es reicht!“, schämten sich Facebook-Nutzer nicht zuzugeben, dass es RTL aus ihrer Sicht gelungen war, mit der Passionsgeschichte auch die Emotionen anzurühren:
„Ich hatte Gänsehaut die ganze Zeit“, bekundeten mehrere Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer unter dem Posting dieser Zeitung zum TV-Spektakel, die Show sei „bewegend“ gewesen und man sei von ihr „angefasst“ worden. Eine Nutzerin stellte das Gesehen in den Kontext dessen, was man sonst so von RTL an Qualität gewohnt sei und kommt zu dem Urteil: „RTL kann doch mehr als DSDS und Schund...“
„Nächstes Jahr bitte in der Veltins Arena“
Wer sich am Mittwochabend aufgefordert sah, die Show via Facebook zu kommentieren, sparte vielfach kaum mit Lob: Die Musikauswahl „top“, die Künstler „toll“, die gesamte Umsetzung des religiösen Stoffs, dem Christen das Osterfest widmen, „genial“.
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Doch auch auf Facebook findet sich Kritik. Eine Nutzerin bekundete, sie habe „nach 10 Minuten umgeschaltet“, eine weitere lehnte die Inszenierung à la RTL ab: „Die Passion, in Bayern umgesetzt, berührt mich viel mehr.“ Auch Feinheiten wurden bemängelt, etwa dass ein Lied von „Querdenker, Schwurbler, Verschwörungstheoretiker Xavier Naidoo“ in der Show war. Und eine Userin wendet sich an TV-Moderator Thomas Gottschalk, die Ostergeschichte habe sehr wohl „ein Happy end! Er ist auferstanden. Darauf fußt die ganze Hoffnung der Christen.“ Gottschalk als Erzähler scheine „die Botschaft nicht verstanden zu haben.“
Was aber auf Facebook überwiegt, ist das Lob: „Nicht nur Gänsehaut, sondern auch feuchte Augen“ habe die Show erzeugt, schrieb eine Nutzerin. Und sie bittet: „Nächstes Jahr bitte in der Veltins Arena“.
(dae)