Essen. Melina (5) aus Essen kämpft gegen den Krebs. Eine Spendenaktion soll ihr und ihren Geschwistern endlich wieder unbeschwerte Momente bringen.
Melina aus Essen kämpft seit über einem Jahr gegen den Krebs. Chemotherapien und lange Klinikaufenthalte gehören mittlerweile zum Alltag der Fünfjährigen. Eine Zeit lang stand es nicht gut um Melina, jetzt hofft sie gemeinsam mit ihrer Familie auf die Einschulung.
Kurz nach Melinas viertem Geburtstag erhielt ihre Familie die niederschmetternde Diagnose: Ein bösartiger Tumor hatte sich gebildet und überall in ihrem Körper befanden sich bereits Metastasen. Melina hatte starke Schmerzen, egal ob sie ging, saß oder lag. Es folgten lange Monate im Uniklinikum Essen, in denen Melinas Familie um ihr Leben bangen musste. „Sie hat schon mehrere Operationen, Bestrahlungen, Chemos und eine Stammzellentransplantation hinter sich“, erklärt Melinas Mutter Denise Schulten.
Eine Belastungsprobe für die gesamte Familie – Melina hat einen 13-jährigen Bruder und eine 10-jährige Schwester. Die Eltern wechselten sich ab in der Betreuung der Kinder zuhause in Frohnhausen und der Begleitung von Melina ins Klinikum. „Corona hat die Situation zusätzlich erschwert für die Kinder“, sagt Denise Schulten. Besuchsverbote und die große Angst vor einer Ansteckung lasteten schwer auf der gesamten Familie. Einen ganzen Monat lang musste Melina sogar isoliert werden, um sie vor zusätzlichen Krankheitserregern zu schützen.
Spendenaktion für Melina aus Essen und ihre Geschwister
Die vielen Strapazen scheinen nun einen Erfolg zu bringen, auch wenn Melina noch längst nicht wieder fit ist und weiter behandelt werden muss. „Momentan sind wir auf einem sehr guten Weg und hoffen, dass wir die Therapie nächsten Sommer beenden können“, so Schulten. Doch bis dahin muss die gesamte Familie noch durchhalten, die Geschwister müssen oftmals zurückstecken – weil ihre Eltern oft in der Klinik sind und für vieles kein Geld da ist. „Mein Mann hat seinen Job aufgegeben wegen der Krankheit“, sagt Schulten. Er brach seine Umschulung zum Werkstoffprüfer ab, um ganz für seine Familie da sein zu können.
Um den Kindern möglichst bald wieder mehr ermöglichen zu können, hat die Familie auf der Plattform „betterplace“ einen Spendenaufruf gestartet. „Ich würde gerne mal mit einer pinken Limousine fahren, ins Disneyland oder Phantasialand, mir wäre es eigentlich egal, Hauptsache ich darf ein paar tolle Sachen erleben und kann wirklich mal abschalten und nicht an den blöden Krebs denken“, heißt es im Spendenaufruf in Melinas Namen.
Auf Melinas Krebstherapie soll ein Urlaub folgen
Mit dem Geld möchte die Familie den Führerschein von Vater Benjamin Schulten finanzieren sowie ein Auto, denn bislang ist die Familie nur per Fahrrad unterwegs. Melina sitzt dann meist im Kindersitz, aber bei Wind und Wetter sind Fahrradausflüge aufgrund ihres Gesundheitszustands aktuell gar nicht denkbar. Weitere Strecken und gemeinsame Ausflüge der fünfköpfigen Familie sind aus Sicht der Eltern nur mit Führerschein denkbar - der war ohnehin geplant, aber zuletzt fehlten Zeit und Geld dafür.
Wer für Melina und ihre Familie spenden möchte, findet den Aufruf hier auf betterplace.me.
Weitere schwere Wochen, in denen Melina, ihre Eltern und Geschwister weiter tapfer sein müssen, stehen bevor. Doch es geht bergauf. „Sie ist momentan ein super lustiges Mädchen, sie möchte spielen und toben“, sagt Denise Schulten. „Manchmal scheint sie fast wieder die alte Melina zu sein, auch wenn sie viel zu klein und dünn für ihr Alter ist.“ Kraft verleihen Gedanken an einen hoffentlich unbeschwerteren Sommer 2022 mit gemeinsamen Ausflügen und wenn möglich einem Urlaub.