Essen. 13.000 Personen sind von der Datenpanne im Impfzentrum Essen betroffen. Viele fragen sich: „Gehöre ich dazu?“ Wir haben bei der Stadt nachgehört.
Nach der Datenpanne im Impfzentrum Essen von Freitag fragen sich viele Bürgerinnen und Bürger, ob sie selbst zu den knapp 13.000 Personen gehören, deren persönliche Daten irrtümlicherweise an einen Empfängerkreis von 700 Personen verschickt wurden.
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Die Stadt Essen teilt gegenüber unserer Redaktion mit, dass bereits am vergangenen Freitag alle Betroffenen per E-Mail informiert wurden. „Wir haben alle knapp 13.000 Betroffenen angeschrieben“, sagt Stadtsprecherin Silke Lenz.
Bedeutet: Wer fürchtet, selbst unter denjenigen zu sein, deren sensible Daten in den verschickten Excel-Dateien verschickt wurden – und in der Zwischenzeit keine E-Mail seitens der Stadt erhalten hat – soll demnach nicht von der Datenpanne betroffen sein.
Nach Datenpanne melden sich 100 Betroffene bei der Stadt
„Knapp 100 Nachrichten auf allen Kanälen haben wir daraufhin zurückbekommen“, antwortet Lenz auf die Frage, wie die Resonanz auf die Entschuldigungsmail von Freitag ausgefallen ist. Die Antworten der Angeschriebenen seien dabei gemischt ausgefallen. Einige hätten nachgefragt, wie sie sich jetzt schützen können, wiederum andere teilten mit, dass sie sich rechtliche Schritte vorbehalten.
Bei der Stadt versuche man derzeit möglichst auf direktem Weg mit Menschen zu kommunizieren, die sich mit Fragen an die Stadt gewandt haben. Aber auch über eine Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen, sei angedacht.
Mitarbeiter muss keine arbeitsrechtlichen Schritte befürchten
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Auf die Frage, ob der Mitarbeiter, der die Anhänge aus Versehen mitverschickt hatte, nun arbeitsrechtliche Schritte befürchten muss, gibt es ein klares „Nein“ seitens der Stadt. Der Mann hatte am Freitagvormittag versehentlich drei Excel-Dateien an 700 Personen weitergeleitet. Eigentlich sollte die Mail gänzlich ohne Anhang verschickt werden und nur über geänderte Öffnungszeiten im Impfzentrum hinweisen, die seit diesem Montag (2. 8.) gelten.
Empfänger waren all diejenigen, die im August einen bestätigten Impftermin nach 18 Uhr in der Messe haben. Bei den 13.000 von der Datenpanne Betroffenen handelt es sich um alle, die ab diesem Montag (2. 8.) bis einschließlich 15. August einen bestätigten Impftermin gleich welcher Uhrzeit haben.
Anstatt aber nur diese Information zu versenden, vergaß der Mitarbeiter laut Stadt, die Excel-Dateien aus dem Anhang der Mail zu löschen. Mit den bekannten Folgen. Die verschickten Dateien enthielten rund 13.000 Klarnamen, Geburtsdaten, den Impfstatus, Adressen und in Teilen auch Telefonnummern und E-Mail-Adressen von Impfwilligen.
„Eine Frau hat uns geschrieben, dass ihr der Mitarbeiter leid tut“
Stadtsprecherin Silke Lenz erzählt, dass in den Nachrichten, die die Stadt seit Freitag von Betroffenen erhält, auch Mitgefühl mit dem Mitarbeiter zu finden sei, der den Fehler begangen hatte. „Eine Frau hat uns geschrieben, dass ihr der Mitarbeiter leid tut“, so Lenz.
Derzeit sind der Datenschutz und das Rechtsamt der Stadt weiter dabei, über Konsequenzen aus der Datenpanne zu sprechen. So sei in der Zwischenzeit ein Austausch mit der Kassenärztlichen Vereinigung gesucht worden. Dabei ging es laut Lenz um die Frage, wie man in Zukunft Daten verschlüsselt.
>>> Zum Hintergrund:
Die verschickten Excel-Dateien sind von der Stadt angelegte Exporte von Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo), über die die Termine im Impfzentrum ursprünglich ausgemacht worden waren. Von der Stadt hieß es am Freitag dazu, dass es dieses Vorgehen mit Exporten in „Meldeketten“ gebe.