Duisburg. Bald 30 Jahre lang behandelte Prof. Dr. Martin Wegener Tausende Patienten im Duisburger St. Anna-Krankenhaus. Der beliebte Chefarzt verstarb unerwartet.

Mit tiefer Trauer und großer Bestürzung reagieren seine Kollegen am Helios St. Anna-Krankenhaus und viele Patienten auf den Tod von Prof. Dr. Martin Wegener. Der beliebte Chefarzt aus dem Duisburger Süden ist am 26. Januar plötzlich und völlig unerwartet im Alter von 65 Jahren verstorben.

Über mehr als drei Jahrzehnte, davon 29 Jahre als Chefarzt, hat der beliebte Mediziner die Medizinische Klinik des Huckinger Krankenhauses geprägt. „Als versierter Arzt, der mit enormer Fachkenntnis und tiefem, ehrlichem Mitgefühl stets das Bestmögliche für seine Patienten anstrebte“, schreiben Betriebsrat und die ärztlichen Direktoren Dr. Claudia Peters und Prof. Dr. Mario Das in ihrem Nachruf. „Mit ihm verlieren wir einen kompetenten, engagierten und hochgeschätzten Chefarzt, der über Jahrzehnte hinweg unsere Standorte geprägt und ein ausgezeichnetes Team aufgebaut hat“, sagt Klinik-Geschäftsführerin Claudia Meßthaler.

Geschätzter Duisburger Chefarzt kam bereits 1989 nach Huckingen

Nach seinem Studium in Münster und der Assistenzarzt-Zeit an der Uniklinik Bochum kam Martin Wegener 1989 als Oberarzt nach Huckingen, wo er 1991 leitender Oberarzt wurde. Nach seiner Habilitation spezialisierte er sich zunächst auf Gastroenterologie, 1996 erhielt er die Schwerpunktbezeichnung „Onkologie/Hämatologie“ und wurde zum außerplanmäßigen Professor der Medizinischen Fakultät ernannt.

Mit seiner Ernennung zum Chefarzt war er 1996 mit erst 36 Jahren landesweit einer der jüngsten Mediziner in dieser Position. Als Ärztlicher Direktor vertrat er 12 Jahre lang (2000 bis 2012) die Interessen seiner Kollegen im St. Anna. Mit seinem Team betreute der Internist pro Jahr rund 10.000 stationäre und rund 6000 ambulante Patienten. Seit 2012 leitete er zusätzlich auch die Medizinische Klinik am St. Johannes-Stift in Duisburg-Homberg, seit 2014 den onkologisch-hämatologischen Arbeitsbereich des St. Josefshospitals in Uerdingen.

Kurz vor der Altersgrenze noch kein Gedanke an Ruhestand

Martin Wegener „lebte Wertschätzung und Fairness jeden Tag und ging niemals davon aus, er käme ohne die Meinung anderer aus“, berichten seine Kollegen. Seine Ziele habe der begeisterte Jäger und Radfahrer, „voller Zuversicht im Blick behalten“. Um so unerwarteter trifft seine Patienten, Mitarbeiter und Kollegen der Tod des geschätzten Chefarztes, der sich auch kurz vor Erreichen der Altersgrenze ein Leben ohne seine Arbeit und sein Team nicht vorstellen konnte.