Duisburg. Der Kult-Laden „Die Schallplatte“ war seit dem Tod des Inhabers versiegelt. Doch jetzt tut sich etwas. Das ergibt eine Nachfrage bei der Polizei.

Erstmal bekommt man einen Schreck. Wie mit einer scharfen Klinge durchtrennt hängt das weiße Rolltor vor dem Eingang des Duisburger Plattenladens „Die Schallplatte“, eine Hälfte zusammengesackt am Fuße der Tür, die andere noch oben am Türrahmen, aber aus der Schiene gerissen. Noch dazu: Das Polizeisiegel an der Türe ist verschwunden, zurückgeblieben ist nur der Abdruck, der verhindern soll, dass solche Siegel unbemerkt entfernt werden.

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Ein Einbruch, ist da natürlich der erste Gedanke. Und kein abwegiger. Seit dem plötzlichen Tod von Schallplatten-Inhaber Wolfgang „Wolf“ Hoffmeister im September 2024 lag der Laden unberührt da, geschmückt mit Luftballons und Konfetti im Schaufenster, die den 70. Geburtstags des ältesten Schallplattenladens der Republik feierten.

Wer regelmäßig vorbeischaute, konnte aber schon allein an den beiden Polizeisiegeln erkennen, dass das Geschäft monatelang nicht betreten wurde. Die Kripo-Siegel an der Tür und am doppeflügigen Tor daneben wurden übrigens nicht aufgeklebt, weil die Ermittler Fremdeinwirkung bei Hoffmeisters Tod vermuteten, sondern der großen materiellen Werte wegen.

Polizeisiegel gebrochen, aber: kein Verbrechen in der Duisburger „Schallplatte“

8000 bis 10.000 Schallplatten sind es, darunter etliche seltene Schätzchen – wertvolle Schätzchen. Doch so martialisch das Rolltor geöffnet wurde, so verdächtig ein gebrochenes Polizeisiegel wirken mag, am Pulverweg ist alles mit rechten Dingen zugegangen. „Das Polizeisiegel wurde rechtmäßig entfernt“, erklärt Polizeisprecherin Bettina Balter auf Anfrage dieser Redaktion. Ganz genau genommen heißt das natürlich noch nicht, dass berechtigte Personen den Laden auch betreten haben – allerdings liegt diese Annahme natürlich sehr nahe.