Duisburg. Für ihr großes Engagement haben zwei Duisburger jetzt eine besondere Auszeichnung erhalten. Sie war ein großes Geheimnis und löst noch mehr Tatendrang aus.
Die Freude ist ebenso groß wie die Überraschung. Beim traditionellen Neujahrsempfang der „Pils-Sucher“ ernennt die Karnevalsgesellschaft stets die Neumühlerin und den Neumühler des Jahres und würdigt so langjähriges Engagement für den Stadtteil. Die Ehre gebührt diesmal Monique Scheidgen und Friedhelm „Fiete“ Wiczorek.
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Die beiden Geehrten haben erst während der Laudatio erfahren, dass sie tatsächlich gemeint und ausgezeichnet werden. Unter lautem Applaus des Publikums treten sie nacheinander auf die Bühne des sanierten Bürgerhauses an der Otto-Hahn-Straße und nehmen die begehrte Urkunde entgegen. Beide sind sichtlich gerührt, doch Monique Scheidgen hat sogar tränennasse Augen.
Karnevalsverein „Die Pils-Sucher“ ernennt jährlich Neumühlerin und Neumühler des Jahres
„Neumühls neue Bürgerin des Jahres hat das Soziale, Kreative, Sportliche und Gesellige schon im Kindesalter erlebt und gelebt“, lobt Ehrenpräsident Reiner Terhorst die 33-Jährige aus der Zechensiedlung Bergmannsplatz. Seitdem sie acht Jahre alt war, ist sie im Karneval aktiv, hat sich aber im Duisburger Norden auch weitere Lorbeeren verdient und sich eine „bemerkenswerte Vita“ erarbeitet. Seit dem Teenageralter hat sie soziale Veranstaltungen unterstützt wie das Osterfeuer, „tatkräftig, schweißtreibend, aber voller Freude“, so der Laudator.
Die junge Frau sei bei jeder Veranstaltung der Kaufleute und Vereine. Erste Jobs nahm sie bereits als Jugendliche in sozialen Einrichtungen an und habe damals bereits eindrucksvoll gezeigt, dass sie sich in „die Allerkleinsten hineinversetzen“ kann „und mit viel Einfühlungsvermögen den Kindern bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit helfen“.
Im Karneval hat sie sich als Gardetänzerin einen Namen gemacht. „Meine Zeit auf der Bühne ist vorbei, ich möchte lieber die Mädchen glänzen lassen“, sagt Monique Scheidgen im Gespräch mit der Redaktion. Dies gelingt ihr seit rund zehn Jahren als Trainerin und Betreuerin der Tanzgarde der „Echten Freunde“. Diese war seit knapp zehn Jahren die inoffizielle Tanzabteilung der Pils-Sucher, doch die Jecken aus Röttgersbach gehören seit Neujahr ganz offiziell zur Neumühler Karnevalsgesellschaft. Die Pils-Sucher sind stolz auf Monique Scheidgen und ihre Tänzerinnen.
Monique Scheidgen und Fiete Wiczorek engagieren sich weiterhin
So groß die unerwartete Ehre für sie auch ist, die neue Neumühlerin des Jahres 2025 möchte noch lange im Karneval aktiv bleiben. Gerne würde Scheidgen ihren Stadtteil, ihren Verein und ganz Duisburg als Stadtprinzessin vertreten. Da im Hauptausschuss Duisburger Karneval (HDK) allerdings bisher immer nur ein Prinz regiert, scheint dieser Traum noch fern. Daher wäre für die Vorzeigekarnevalistin auch eine künftige Session als Pagin denkbar.
Ans Aufhören denkt auch der Neumühler des Jahres noch lange nicht. Dabei setzt sich der 74-Jährige bereits seit vielen Jahrzehnten für den Stadtteil und seine Menschen ein. Er habe „aus dem Miteinander ein Füreinander gemacht“, lobt die Pilssucher-Chefin Inge Hanßen. „Du hast durch dein Lachen, durch deine ansteckende Fröhlichkeit für Spaß an der Freud gesorgt und andere im positiven inspiriert und infiziert.“ Bei der „schon fast legendären Privatinitiative“, die „närrische Träume vom Urlaub am Emscherstrand“ weckte, war Fiete Wiczorek dabei, und er hat Spuren in der örtlichen Kulturlandschaft hinterlassen. „Du engagierst dich, du kümmerst dich. Du machst Mut. Dein Einsatz ist bemerkenswert“, rühmt die Laudatorin den Geehrten.
Er sei ein verlässlicher Mitstreiter auf allen Neumühler Großveranstaltungen, vom Osterfeuer über St. Martin, den Maibaum, die Revierfeste und natürlich bis zum Karneval. Inzwischen ist Fiete Wiczorek bereits im Ruhestand, will aber weiterhin für seinen Stadtteil die Ärmel hochkrempeln. „Jetzt legen wir erst richtig los“, nimmt er die Auszeichnung als zusätzliche Motivation. „Wir müssen was tun, viel mehr tun, für die Menschen in Neumühl.“