Duisburg. Erhan Öz ist gewaltbereit und auf der Flucht: Eine Duisburger Mordkommission fahndet nach dem Schützen von der Annastraße. Hat er sich abgesetzt?

Er soll an der Annastraße in Hochemmerich auf einen 22-Jährigen geschossen haben (wir berichteten). Die Duisburger Polizei beschreibt ihn als gewaltbereit und möglicherweise bewaffnet. Erhan Öz ist weiter auf der Flucht.

Doch wo steckt der kantige Mann mit dem Boxerschnitt und dem dunklen Bart? Die ermittelnde Mordkommission ist am Donnerstagnachmittag, 21. November, mit einer Foto-Fahndung an die Öffentlichkeit gegangen. Für diese Fahndung hat die Staatsanwaltschaft auch die Nennung des vollen Namens freigegeben. Ein Schritt, der belegt: Es gibt eindeutige Beweise, dass es wirklich der 37-Jährige war, der am Abend des 12. November abdrückte.

Fahndung nach Erhan Öz aus Duisburg: Hat er sich ins Ausland abgesetzt?

Trotz des offensiven Öffentlichkeitsaufrufs ist die Zahl der Hinweise bislang eher gering: Drei bis vier konkrete Informationen sind es nach Angaben der Ermittler bislang gewesen. „Eine heiße Spur ist noch nicht dabei“, berichtet Polizeisprecherin Julia Schindler. Möglich ist auf, dass der türkische Staatsbürger sich ins Ausland abgesetzt haben könnte. Aber: Nach Informationen dieser Redaktion ist der Mann in Duisburg familiär verwurzelt.

In seiner Wohnung konnte die Polizei Erhan Öz (37) nicht stellen.
In seiner Wohnung konnte die Polizei Erhan Öz (37) nicht stellen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Beim Zugriff eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) am vergangenen Mittwoch erwischten Polizisten den 37-Jährigen nicht in seiner Wohnung. An einer anderen Adresse nahmen sie dafür einen 48-Jährigen fest. Der Verdacht: Er soll Erhan Öz zu der Tat angestiftet haben.

Die Mordkommission fahndet nach Erhan Öz.
Die Mordkommission fahndet nach Erhan Öz. © Polizei Duisburg

Die genauen Hintergründe der Tat sind noch unklar. Vor den Schüssen soll es auf der Annastraße einen Streit gegeben haben. Die Ermittler vermuten eine Auseinandersetzung im Drogenmilieu. Der Tatort ist durchaus berüchtigt: Schon mehrfach gerieten Teestuben und Cafés vor Ort bei Razzien gegen Clan-Kriminalität in den Fokus.

Polizei warnt vor gefährlichem Mann

Der 22-Jährige wurde getroffen und schwer verletzt, er überlebte mit einem Beindurchschuss. Die Suche nach dem Schützen geht weiter. Die Mordermittler betonen dabei: „Wer Angaben zu dem Aufenthaltsort des Flüchtigen machen kann oder ihn gesehen hat, soll sich umgehend bei der Polizei unter der 110 melden. Da davon auszugehen ist, dass der Tatverdächtige gewaltbereit ist, raten wir von einem Ansprechen der Person ab.“