Duisburg. Direkt nach der Hochzeit und Einreise aus Afghanistan soll ein 36-Jähriger seine Frau in Duisburg mehrfach vergewaltigt haben. Das sagt er vor Gericht.
Wenige Tage nach der Hochzeit soll ein in Duisburg lebender 36 Jahre alter Mann aus Afghanistan seine Ehefrau mehrfach vergewaltigt haben. Die erste Tat soll sich noch am Tag der Einreise des Paares ereignet haben. Nun steht der 36-Jährige vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz.
Der 36-Jährige lebt seit rund zehn Jahren in Deutschland und hat einen deutschen Pass. Viele Verwandte lebten bereits zuvor in Deutschland. Seine Ehe allerdings wurde von den Familien in Afghanistan arrangiert. 2020 wurde das Paar in Afghanistan verlobt. Zwei Jahre später erfolgte die religiöse, zuletzt auch die juristische Eheschließung.
Vergewaltigungsvorwurf: Mann soll Ehefrau in Duisburg mit Kopftuch gefesselt
Am 2. Juni dieses Jahres wurde das noch einmal in der Heimat gefeiert. Fünf Tage später flog das Paar nach Deutschland. Bereits am Abend dieses 7. Juni soll der Angeklagte ein Nein seiner Ehefrau zum Sex nicht akzeptiert haben. Er soll sie geschlagen und so gezwungen haben.
In den folgenden Tagen soll der Angeklagte seine Ehefrau noch mindestens zweimal in seiner Wohnung in Mittelmeiderich zum Sex gezwungen haben. Einmal soll er zu diesem Zweck ihre Hände mit einem Kopftuch gefesselt haben. Zudem soll er die Geschädigte mehrere Stunden in der Wohnung eingeschlossen haben, um seine Eltern zu besuchen.
Ehefrau flüchtete in eine Fahrschule
Der 36-Jährige bestreitet die Vorwürfe. Es habe Probleme beim Vollzug der Ehe gegeben, berichtet er. „Sie hat sich verkrampft.“ Als er die Versuche nicht mehr fortsetzen wollte, sei seine Frau wütend geworden. Der Angeklagte lässt auch durchblicken, dass es seiner Frau aus seiner Sicht vor allem um materielle Dinge und darum gegangen sei, auch ihre eigenen Eltern aus Afghanistan nach Deutschland zu holen.
Dass die Familie seiner Frau ihn für einen Arzt gehalten haben soll, kann der 36-Jährige nicht nachvollziehen. „Sie wussten, dass ich nur ein Jahr Medizin studiert habe.“ Und die angeheiraten Verwandten seien auch darüber im Bilde gewesen, dass er in Deutschland zwischen Gelegenheitsjobs immer wieder arbeitslos gewesen sei.
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Schließlich hat der Angeklagte auch keine Erklärung dafür, dass seine Gattin am Vormittag des 10. Juni in eine nahe Fahrschule flüchtete. Dort hatte die junge Frau nach Angaben von Zeugen um Hilfe gebeten und mit Hilfe eines Übersetzungsprogramms auf dem Handy berichtet, sie sei vergewaltigt und eingesperrt worden. Mitarbeiterinnen der Fahrschule riefen die Polizei und schlossen die Fahrschule ab. Draußen stand inzwischen die wütende Schwiegermutter und scharte weitere Verwandte um sich. Das Verfahren soll Ende des Monats abgeschlossen werden.