Duisburg. Lehrer und Kinder können es kaum erwarten: Die Duisburger Abeitschule bekommt einen Neubau. Was das 25 Millionen Euro teure Gebäude einmalig macht.

Die Bodenplatte ist bereits fertig, am Freitag wurde der Grundstein gelegt für den Erweiterungsbau der Abtei-Grundschule in Hamborn gelegt. Die städtische Schulbaugesellschaft (SD) investiert rund 25 Millionen Euro in den Neubau, der Ende 2025 bezugsfertig sein soll. Weitere zwölf Millionen Euro fließen in die anschließende Sanierung des Altbaus.

Die Grundschule an der Jägerstraße steht sinnbildlich für den Sanierungsbedarf der Duisburger Schulgebäude: Die Jahreszahl 1555 hat Katrin Elstermann am ältesten Gebäudeteil entdeckt. Fünf weitere gibt es insgesamt aus den folgenden Jahrhunderten.

Fenster aus Kaisers Zeiten in der Grundschule in Duisburg-Hamborn

Durch die Fenster aus Kaisers Zeiten pfeift der Wind. Fugen sind so groß, „dass man einen Bleistift durchschieben kann“, sagt Elstermann, die seit 20 Jahren an der Abteischule arbeitet und sie kommissarisch leitet, seit vor drei Jahren der Schulleiter ausschied. Rund 400 Kindern lernen in der vierzügigen Grundschule bei etwa 30 Lehrerinnen und Lehrern.

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Seit vor sechs Jahren die ersten Fördergelder für den Schulbau nach Duisburg flossen, stand die Abteischule weit oben auf der Liste. Doch die Planung war alles andere als trivial: Das Areal ist eingeklemmt zwischen Jägerstraße, A59 und Leibniz-Gesamtschule.

Das L-förmige Gebäude, geplant vom Dortmunder Architekturbüro bertbielefeld&partner erscheint als treffliche Lösung: Das gut 4000 Quadratmeter große, dreistöckige Gebäude macht künftig den bisher zur Jägerstraße offenen Schulhof zum geschützten Bereich.

Am Freitag wurde der Grundstein für den Anbau der Hamborner Grundschule an der Jägerstraße gelegt. Im Bild v.l.: Jürgen Edel (Schulausschuss-Vors.), die komm. Schulleiterin Katrin Elstermann, OB Sören Link, WBD-Chef Thomas Patermann und Ratsherr Ulrich Lüger.
Am Freitag wurde der Grundstein für den Anbau der Hamborner Grundschule an der Jägerstraße gelegt. Im Bild v.l.: Jürgen Edel (Schulausschuss-Vors.), die komm. Schulleiterin Katrin Elstermann, OB Sören Link, WBD-Chef Thomas Patermann und Ratsherr Ulrich Lüger. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Einzigartig in Duisburger Schulen: Eisspeicher-Heizung

Im Neubau befinden sich Unterrichts- und Fachräume, Sonderräume für Kunst und Musik sowie ein Teil des Offenen Ganztags (OGS) mit offenen Räumen im Übergang zum Altbau.

Das Thema Nachhaltigkeit spiele eine besonders große Rolle, betont die Schulbaugesellschaft. Bei der Auswahl der Konstruktionen, Materialien und technischen Ausrüstung sei Wert auf einen möglichst niedrigen CO2-Wert gelegt worden, orientiert an den Vorgaben für nachhaltiges Bauen.

Einzigartig in einer Duisburger Schule ist eine Eisspeicher-Heizung, die unterhalb des Neubaus installiert wird. Auf die innovative Technik – sie darauf beruht, Wasser Wärme zu entziehen – setzen die Planer, weil eine geothermische Anlage wegen der Nähe zur Autobahn nicht möglich war.

Der Baustart in Hamborn sei ein weiteres Zeichen „für eine neue Dynamik in Sachen Immobilien“, sagte OB Sören Link bei der Grundsteinlegung am Freitag. „Nach Jahren, in denen in Sachen Schulneubau wenig ging, dreht sich nun was.“

Weitere Grundschul-Anbauten sollen bald in Betrieb gehen

„Mit dem modernen Erweiterungsbau legen wir auch den Grundstein für eine nachhaltige Zukunft unserer Kinder“, sagte WBD-Vorstandssprecher Thomas Patermann. Die Immobilienabteilung der Wirtschaftsbetriebe (vormals IMD) wird das Gebäude nach Fertigstellung bewirtschaften.

Mit dem Baubeginn in Hamborn startet ein weiteres von vielen Schulbau-Projekten. Die Astrid-Lindgren-Schule (Duissern) hat ihren Anbau im August in Betrieb genommen, bald sollen Vennbruchschule (Vierlinden) und Salzmannschule (Neumühl) folgen. Weitere sind im Bau und werden geplant.

Mit der Dislich-Schule (Meiderich) und der Comenius-Schule (Hamborn, Anne-Frank-Gesamtschule) sind zwei Alt-Gebäude wieder in Betrieb, in Röttgersbach entsteht die erste von zwei neuen Gesamtschule, die zweite steht in Wanheimerort vor dem Baustart.

>> SANIERUNG DES ALTBAUS BEGINNT ANFANG 2026

  • An die Fertigstellung des Neubaus Ende 2025 schließt sich unmittelbar die Kernsanierung des Altbaus und der Sporthalle an.
  • Dort sollen Verwaltungsräume und Lehrerzimmer sowie Besprechungs-, Beratungs- und Konferenzräume entstehen.
  • Ab dem dritten Quartal 2027 soll auch der sanierte Altbestand der Schule zur Verfügung stehen. „Wir sind entschlossen, diesen Termin zu halten“, versprach WBD-Vorstand Thomas Patermann bei der Grundsteinlegung.