Duisburg. Wer sind die Randalierer, die in Duisburg Straßenbahnen mit Böllern und Steinen bewarfen? Augenzeugen sprechen von Jugendgruppen. Polizei ermittelt.
Angriffe auf 27 Straßenbahnen, drei komplett zerstörte Haltestellen: Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) hat nach den Krawall-Tagen von Duisburg bereits eine traurige Bilanz gezogen (wir berichteten). Bei der Polizei sind die Aufarbeitungen der Vorfälle noch im Gange.
Nach dem Halloween-Abend hatte sie von 250 Einsätzen und 113 Platzverweisen berichtet. Dann folgte die Randale am Freitagabend, wegen der die DVG sogar den Straßenbahn-Betrieb in Hochfeld einstellen musste – zum Schutz der Mitarbeitenden und Fahrgäste. Jugendliche hatten dort mit Steinen und Böllern auf Bahnen der Linie 903 geworfen. Auch in den Folgetagen kam es immer wieder zu Eierwürfen.
Krawall-Tage in Duisburg: Augenzeugen und Polizisten sprechen von „Jugendgruppen“
Was ist über die Täter bekannt? Augenzeugen und Einsatzkräfte haben gegenüber dieser Redaktion von „Jugendgruppen“ gesprochen, die ihrer Zerstörungswut freien Lauf ließen. Am Dienstag nennt die Polizei noch keine Details zu Tatverdächtigen und verweist auf laufende Ermittlungen durch die Kripo. Dabei werden Zeugen befragt und Spuren gesichert. Dazu muss man wissen: Die Bahnen der DVG und auch die Haltestellen verfügen jeweils über Überwachungskameras. Ob das Material gesichtet werden darf, muss gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft geprüft werden.
Polizeisprecherin Julia Tekock bestätigte „diverse Strafanzeigen“. Für detaillierte Angaben seien die Nachforschungen noch „zu frisch“. Es ist also unklar, ob bislang schon Randalierer ermittelt werden konnten und ob es sich beispielsweise um jugendliche Intensivtäter handelt.
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Die DVG hatte am Montag nochmals unterstrichen, jede Attacke auf Fahrgäste, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Fahrzeuge umgehend zur Anzeige zu bringen.