Duisburg. Beim Mystischen Mittelaltermarkt ist selbst das Essen gruselig, es gibt „Odins Popel süß und salzig“. Event in Duisburg geht noch bis Sonntag.
Mit zündenden Feuershows, Gauklerspäßen und viel handgemachter Musik startete am Allerheiligenabend der beliebte Mystische Mittelaltermarkt auf dem Neumühler Hohenzollernplatz und der Holtener Straße. Die zahlreichen Gäste ließen sich auch diesmal den von der Aktionsgemeinschaft der Neumühler Kaufleute (AGNK) verantworteten Rückfall ins tiefste Mittelalter gerne gefallen.
Sie besichtigen im flackernden Schein der Kerzen und Feuerkörbe die feilgebotenen Schmuckstücke, Holzschwerter, Trinkhörner und Gewänder. Sie laben sich an Süßwaren mit beängstigenden Namen, wie „Odins Popel in salzig oder süß“ und lassen sich deftiges Knoblauchbrot zum Selbstbelegen schmecken. Runtergespült werden solche Köstlichkeiten am besten mit einem Kirschbier aus der Rattenkogge oder mit einer heißen Milch mit Honig im essbaren Becher.
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Mittelaltermarkt in Neumühl mit vielen Angeboten für Kinder
Die kleinen Besucher streifen indessen mit der Armbrust durch den Märchenwald und schießen auf kleine Klapptürchen, um Eulen und Gespenster zum Leben zu erwecken. Oder sie drehen am Glücksrad, dessen enorme Größe selbst den Schild in den Schatten stellt, auf dem einst die Gallier ihren übergewichtigen Chef durchs Dorf trugen. Die Allerkleinsten sitzen in den Wikinger- und Piratenschiffen des altmodischen Kinderkarussells, die an dicken Tauen schweben und lassen staunend die verkleideten Gaukler, Zauberer, Schwertkrieger und Elben unter den Besuchern im Kreis an sich vorbeiziehen.
Familie Frese ist aus Oberhausen herübergekommen um mit ihren drei Kindern den abendlichen Gruselspaß zu genießen. „Heute geht es mehr um die Stimmung hier“, sagt Ina Frese, „die Geschäfte sind jetzt eh zu. Ich finde es auch etwas zu dunkel, um an den Buden einzukaufen. Man kann kaum erkennen, was es da so alles gibt. Aber wir sind am verkaufsoffenen Sonntag nochmal im Hellen hier, dann bummeln wir auch durch die Einkaufsstraße.“ Bei den Freses scheint das Konzept der Neumühler Händler, mit dem Mittelaltermarkt mehr Aufmerksamkeit auf die Geschäfte im Quartier zu lenken, schon mal aufzugehen.
Lockt der Markt auch zum Shoppen nach Neumühl?
Andere Gäste interessiert nur der Zauber des Marktspektakels. André Krüger ist mit vier Kumpels unterwegs. „Die Livemusik und die Feuershow, bei der mit dem brennenden Reisigbesen und der brennenden Sichel jongliert wird, das ist unser Ding. Aber Klamotten kaufen wir ehrlich gesagt eher im Internet und Lebensmittel lassen wir liefern“, gibt er lachend zu und seine Freunde nicken.
Barbara Michel und ihre Schwester Doris Kurlis decken dagegen ihren täglichen Bedarf sowieso in Neumühl, soweit es geht. „Wir fahren nur noch ganz selten in die Innenstadt, da gibt es ja immer weniger schöne Geschäfte“, sagen beide. „Den Mittelaltermarkt finden wir richtig gut, da ist immer eine besondere Stimmung und das wertet den Stadtteil schon auf, dass es hier sowas gibt.“
Mittelaltermarkt läuft noch bis Sonntagabend
Das Ehepaar Aydin aus Hamborn verbindet aus praktischen Gründen gern den Mittelalterspaß und den klassischen Wochenendeinkauf miteinander. „Heute Abend sind wir nur zum Feiern hier, aber morgen halte ich die Kinder auf dem Markt bei Laune und meine Frau kann in Ruhe einkaufen gehen, das ist mit den Kindern nämlich echt stressig“, erläutert Deniz Aydin den Plan.
Der Mystische Mittelaltermarkt geht noch das ganze Wochenende weiter, am verkaufsoffenen Sonntag haben einige Neumühler Geschäfte von 13 bis 18 Uhr ihre Läden geöffnet und laden zum gemütlichen Heimatshoppen ein.