Duisburg. An Halloween öffnete Sven Wagner wieder sein Horrorhaus in Oestrum. Wie gruselig es diesmal war, wie viele Besucher kamen und was 2025 passiert.

Riesige Spinnen krabbeln die Fassade hinauf. Auf der Fensterbank sitzt ein grinsendes Skelett, und aus dem Vorgarten ragen Grabsteine und Knochen hervor: Wer an Halloween vor dem Wohnhaus von Sven Wagner in Oestrum steht, dem kann bei diesem Anblick schon etwas mulmig werden. Der wahre Horror erwartet Besucherinnen und Besucher jedoch im Inneren des Hauses. Der Gastgeber hat bereits zum dritten Mal einen Grusel-Parcours aufgebaut. Er soll selbst Mutigen das Fürchten lehren.

Nach dem Parcours geht es für die furchtlosen Besucher weiter in einen verfluchten Fahrstuhl, der sie ins Jahr 1893 katapultiert. Fortan müssen sie durch enge Gänge und düstere Zimmer schleichen, um einen Ausweg aus dem Gruselhotel zu finden. Alles ist voller Nebel, der Weg nur von schwachem Kerzenschein erleuchtet. Aus versteckten Lautsprechern dringt unheilvolle Musik – und hinter jeder Ecke könnte der Serienmörder Henry Howard Holmes lauern!

Horror-Haus in Duisburg: Besucher sind im Hotel eines Massenmörders gefangen

Doch auch weitere finstere Gestalten treiben sich im Spukhaus herum: Insgesamt 20 Darsteller und Darstellerinnen hat Sven Wagner engagiert, um „Holmes‘ Hotel“ und seine blutrünstigen Bewohner zum Leben zu erwecken.

Angelehnt an eine wahre Geschichte: Halloween-Fans wagten sich diesmal an Halloween ins Hotel eines Massenmörders.
Angelehnt an eine wahre Geschichte: Halloween-Fans wagten sich diesmal an Halloween ins Hotel eines Massenmörders. © Tobias Mühlemeier

„Wir sind bei der Vorbereitung ganz zufällig auf die Geschichte von Henry Howard Holmes gestoßen“, blickt Sven Wagner einige Monate zurück. Bereits in den vergangenen beiden Jahren hatte er an Halloween rund 500 Gäste in seinem Gruselhaus empfangen und viele positive Rückmeldungen erhalten.

Diesmal sollte es nochmal eine Steigerung geben: „Das Besondere ist, dass wir in diesem Jahr eine Geschichte erzählen“, so Wagner im Gespräch mit der Redaktion. „Das ist nicht einfach nur Horror und Erschrecken, da steckt auch ganz viel Witz und Schauspiel drin.“

Vorbereitungen auf den beliebten Familienspaß an Halloween beginnen lange im Voraus

Mit der Planung seines neuen Grusel-Parcours beginnt der Halloween-Fan immer schon Monate im Voraus. Zusammen mit zwei Freunden entwickelt er Ideen, baut gruselige Figuren und bestellt Kostüme für die Live-Darsteller. „Oft finde ich auch im Internet noch Deko oder andere Gegenstände, die wir verwenden können“, erzählt Wagner.

Gastgeber Sven Wagner, hier mit Mitstreiterin Alexandra Pawellek bei den Vorbereitungen auf Halloween, beginnt mit seinen Planungen immer schon viele Monate im Voraus.
Gastgeber Sven Wagner, hier mit Mitstreiterin Alexandra Pawellek bei den Vorbereitungen auf Halloween, beginnt mit seinen Planungen immer schon viele Monate im Voraus. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Ende September ging es wieder mit dem Aufbau los. Dabei haben Wagner und seine Mitstreiter im Garten drei Pavillons aufgestellt, in denen sich ein Großteil des Parcours abspielt. Die Zeltwände haben sie mit Rigipsplatten verstärkt, damit möglichst kein Licht nach innen dringt.

„Meine Frau ist etwas unglücklich, dass es jetzt seit einem Monat in unserem Wohnzimmer dunkel ist“, berichtet Wagner. Die verdunkelnden Pavillons stehen nämlich direkt vor dem großen Fenster zur Terrasse. „Aber sie duldet es, solange ich direkt am 1. November mit dem Abbau beginne.“

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Doch zunächst stand für Sven Wagner natürlich der lang erwartete Abend an: Sechs Stunden lang öffnete er am 31. Oktober die Pforten seines Gruselhauses, um Besuchern und Besucherinnen eine schaurig-schöne Zeit zu bereiten. Eine Tour dauerte etwa eine Viertelstunde. Neuankömmlinge begannen ihre gruslige Reise im Keller, gelangten von dort in den Garten und schließlich durch die Garage nach draußen.

Großer Andrang aus Duisburg und Umgebung: Knapp 600 Besucher kommen zum Horrorhaus

„Es kommen viele Leute aus Duisburg, aber auch aus umliegenden Städten“, erzählte der Gastgeber stolz, kurz bevor die ersten Gruselfans bei ihm vorbeischauen würden.

Ein Besuch im Horrorhaus ist für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen geeignet. Denn Witz und Spaß dürfen nicht fehlen, wie Erschreckerin Alexandra Pawellek demonstriert. (Archivbild)
Ein Besuch im Horrorhaus ist für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen geeignet. Denn Witz und Spaß dürfen nicht fehlen, wie Erschreckerin Alexandra Pawellek demonstriert. (Archivbild) © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Knapp 600 Besucher hatten im Vorfeld einen Termin gebucht. Familien mit Kindern seien stets genauso willkommen wie Jugendliche sowie Erwachsene jeden Alters, versichert Sven Wagner: „Unsere ältesten Besucher in diesem Jahr sind 89 Jahre alt.“

Planungen für Halloween 2025 laufen schon – eine „Freakshow“ soll Gänsehaut bereiten

Alle Halloween-Liebhaber sollen gerne im nächsten Jahr wiederkommen. Zwar hat Sven Wagner an Allerheiligen bereits damit begonnen, das schaurige Hotel des Serienmörders Holmes wieder abzubauen, sodass es nur noch in Erinnerungen – und vielleicht in Alpträumen – weiterlebt.

Jedoch soll es auch nächstes Jahr wieder einen Grusel-Parcours geben. Gänsehaut soll dann den kleinen wie großen mutigen Besuchern eine „Freakshow“ bereiten. Die ersten Planungen für den neuen Parcours laufen bereits.

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