Duisburg. Vandalismus und Brandstiftung: Die frühere Frankenschule in Duisburg ist eine Ruine. Sie sollte Wohnhäusern weichen. Doch jetzt kommt es anders.

Seit vielen Jahren verkommt die leerstehende Frankenschule. Sie ist jedoch nicht nur ein Lost Place in Duisburg-Vierlinden, sondern gilt längst als Schandfleck im Stadtteil und ist ein Dauerärgernis für die Anwohner. Schon lange beklagen sie an der Ruine viele Fälle von Vandalismus und Brandstiftung und sind zusätzlich genervt von Müll, Rauschgifthandel und illegaler Prostitution.

Dieses unschöne Kapitel ihres maroden Schulgebäudes wollte die Stadt Duisburg zunächst mit Zäunen, Security und Überwachungskameras und endgültig durch ein neugebautes Wohnquartier beenden. Sie wollte das Gelände an einen Investor verkaufen und führte dafür ein Bieterverfahren durch. Jetzt steht fest: Die Stadt beerdigt dieses Wohnbauprojekt, bevor es überhaupt begonnen hat.

Wohnviertel auf dem Gelände der Frankenschule in Duisburg-Vierlinden: Investor ist abgesprungen

Das geht aus dem jüngsten Bericht des Immobilien-Managements Duisburg hervor. „Der Investor hat sich entschieden, das Projekt nicht mehr realisieren zu wollen. Eine weitere Vermarktung der Fläche ist aktuell nicht mehr vorgesehen“, heißt es darin knapp. Diese Entwicklung bestätigt Stadtsprecherin Gabi Priem auf Nachfrage der Redaktion und teilt mit, „dass aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation im Bausektor die Gespräche mit dem Investor nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnten“.

Außerdem findet sich in dem IMD-Bericht der Hinweis, dass auf dem Gelände der Frankenschule ein anderer Neubau angedacht sei, der einer Förderschule zugutekommen soll. Das ist aber noch nicht entschieden, wie Gabi Priem erläutert: „Bislang gibt es lediglich erste Überlegungen, inwieweit die Fläche für eine schulische Nutzung infrage kommt.“ Jedoch ist bereits klar: „Eine explizite Ersatzfläche, um das Wohnquartier woanders zu realisieren, wird nicht gesucht.“

Dass die Stadt auf ein Ersatzprojekt für den Wohnungsbau verzichtet, kritisiert die CDU Walsum. Aus ihrer Sicht braucht es kurz- wie langfristig im Bezirk deutlich mehr Grundstücke für neue Wohnungen und Eigenheime als die Verwaltung dafür zur Verfügung stellt.

Davon unabhängig wartet die CDU-Fraktion mit der übrigen Bezirksvertretung auf einen beantragten Sachstandsbericht zur Frankenschule. Noch ist die Stadt diesem Gremium eine Antwort schuldig. Deshalb kennen die Lokalpolitiker derzeit nur die paar Sätze aus dem IMD-Bericht und noch nicht alle Hintergründe zur städtischen Entscheidung für neue Schulgebäude und gegen Wohnhäuser.

„Der Abriss muss zeitnah geschehen“: CDU Walsum will endlich den Schandfleck in Vierlinden loswerden

Jedoch begrüßen die Christdemokraten grundsätzlich, dass die Ruine der Frankenschule für eine Förderschule weichen soll. Sie wollen aber, dass sich die Stadtverwaltung nicht allzu viel Zeit damit lässt. „Auf dem Gelände braucht es endlich einen Kahlschlag. Der Abriss muss zeitnah geschehen“, fordert der Fraktionsvorsitzende Björn Pollmer. Zumal auf dem gegenüberliegendem Grundstück das Unternehmen Vivawest bereits 48 neue Wohnungen und fünf Häuser baut.

Daher möchte Björn Pollmer mit seiner Partei verhindern, dass junge Familien und andere neue Mieterinnen und Mieter an eine Ruine ziehen müssen, die längst zum Lost Place und Schandfleck verkommen ist.

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