Duisburg. Im Duisburger Süden baut Aldi Süd gerade eine neue Vorzeigefiliale. Der Bau soll Vorbild für alle Neubauten des Unternehmens werden.

Lange haben sich die Verantwortlichen von Aldi Süd bedeckt gehalten, was nach dem Abriss der alten Aldi-Filiale in Duisburg-Hüttenheim passiert. Jetzt ist klar: Der Neubau an der Mündelheimer Straße wird die erste Filiale, die – abgesehen von der Bodenplatte – komplett aus Holz errichtet ist. „Hier wird der Prototyp für alle weiteren Neubauten von Aldi Süd, Aldi Nord und Hofer eröffnen“, sagt Projektmanagerin Christina Spaniol stolz. „Die Filiale wird Vorbild für alle weiteren Neubauten werden.“

Eröffnung der neu errichteten Aldi-Filiale in Duisburg-Hüttenheim wird für den 12. Dezember angepeilt

Noch kann man sich nur schwer vorstellen, dass die Eröffnung der neuen Aldi-Filiale bereits für den 12. Dezember geplant ist. Der Holzrahmenbau des Discounters steht, aber bisher ist nur ein kleiner Teil überdacht. „Das wird in drei Tagen schon ganz anders aussehen“, sagt Sven Schockmann, Construction Manager bei Aldi Süd am Mittwoch. „Die Fenster werden gerade angeliefert und sobald das Dach drauf ist, kann mit dem Innenausbau begonnen werden.“

Das Grundstück an der Mündelheimer Straße gehört Aldi, der Drogeriemarkt ist dort Mieter.
Das Grundstück an der Mündelheimer Straße gehört Aldi, der Drogeriemarkt ist dort Mieter. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Über 1600 Quadratmeter groß ist der Neubau in Hüttenheim. 1200 Quadratmeter stehen allein für die Verkaufsfläche zur Verfügung. „Das sind 200 Quadratmeter mehr als vorher“, sagt Christina Spaniol. Während sich am Sortiment nicht viel verändern wird, dreht sich in dem Neubau alles rund um das Thema Nachhaltigkeit, Klimaschutz und CO2-Fußabdruck. 108 Tonnen Holz aus dem Sauerland wurden in Hüttenheim verbaut, auf das Dach kommt eine Photovoltaikanlage. Geheizt wird mit Wärmepumpe, mehrere E-Lade-Säulen kommen auf den Parkplatz und 90 Prozent der Handwerker, die hier an dem Projekt arbeiten, kommen ebenfalls aus der Region. Da die einzelnen Bauteile recycelt und zurückgebaut werden können, ist die neue Bauweise auch nach Abriss deutlich nachhaltiger.

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„Die Außenansicht der Filiale wird sich nur kaum von den älteren Filialen unterscheiden“, sagt Architekt Sven Schockmann. „Im Inneren wird dann der Holzcharakter deutlich. Wir werden auf zusätzliche Verkleidung der Wände weitestgehend verzichten.“

Neuer Aldi im Duisburger Süden: Mehr Selbstbedienungskassen und breitere Gänge

In der Filiale, die nach fünfeinhalb Monaten Bauzeit bereits fertiggestellt sein soll, wird es zudem drei Selbstbedienungskassen geben, die Gänge werden breiter, der Eingangsbereich wird offener gestaltet. „Für die Kunden wird es Sitzbereiche im Außenbereich geben, die Parkplatzzahl bleibt trotz Vergrößerung der Verkaufsfläche erhalten und es werden eigene Stellplätze für Fahrräder und auch Lastenfahrräder eingerichtet“, sagt Projektleiter Andreas Reh. „Wenn alles nach Plan läuft, wird Anfang Dezember das Team aus dem Verkauf die Baustelle übernehmen und alles für den Start einräumen.“ Die 27 Mitarbeiter, die auch bereits in der alten Hüttenheimer Filiale gearbeitet haben, werden an die Mündelheimer Straße zurückkehren.

Die Filiale in Hüttenheim wird komplett aus Holz gebaut.
Die Filiale in Hüttenheim wird komplett aus Holz gebaut. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Um die Zukunft neue Filiale hatten sich die Aldi-Verantwortlichen im Vorfeld in großes Schweigen gehüllt. Lange hielt man sich bedeckt, ob das 25 Jahre alte Gebäude nur modernisiert oder abgerissen werden sollte. Spätestens als die Abrissbagger anrollten, war zumindest dieses Geheimnis gelüftet.

Im Dezember soll die neue Filiale in Duisburg-Hüttenheim eröffnen.
Im Dezember soll die neue Filiale in Duisburg-Hüttenheim eröffnen. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

„Wir haben im Grunde erst nach Bekanntgabe der Schließung entschieden, dass hier in Hüttenheim etwas Besonderes entstehen soll“, erklärt die Projektmanagerin, die in dem Zuge auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Duisburg lobt. Schnell sei es zwar klar gewesen, dass ein Neubau effizienter sein würde, dass aber der Prototyp nach Duisburg kommen sollte, wurde erst später festgelegt.

Die nächsten Aldi-Filialen, die mit einem Holzrahmenbau errichtet werden, sollen im kommenden Jahr in St. Augustin und Donaueschingen entstehen. In einem Jahr wird dann der Prototyp in Duisburg, der sich durch die neue Bauweise sogar kostengünstiger gestalten soll, genau unter die Lupe genommen. „Dann haben wir ausreichend Erfahrungen, was beibehalten oder eventuell noch angepasst werden muss“, so Schockmann.