Duisburg/Lucca. An der Gesamtschule Duisburg-Mitte sitzt der Schock tief: Zwei Schülerinnen sterben auf Kursfahrt in Italien. Rückreise der Mitschüler steht an.

Die Studienfahrt in die italienische Toskana sollte – wie auch schon in den Jahren zuvor – die letzte gemeinsame Fahrt vor dem Abitur sein. Für die Schülerinnen und Schüler der Q2 der Gesamtschule Duisburg-Mitte endete diese mit einem schrecklichen Unfall: Zwei Abiturientinnen (18 und 19 Jahre alt) wurden auf dem Weg zu einem Supermarkt bei einem verheerenden Verkehrsunfall direkt vor dem Hotel in Lido di Camaiore getötet. Eine weitere Schülerin wurde verletzt.

Die Nachricht über den schrecklichen Unfall, der sich am Mittwoch, 18. September, gegen 19 Uhr ereignete, löste nicht nur in Duisburg große Fassungslosigkeit und Trauer aus. Die Schulleitung hatte alle Eltern sowie die Schülerschaft über das Unglück informiert.

Mehr zum Thema

Gesamtschüler aus Duisburg sterben in Italien: Mitschüler sollen schnell zurückkehren

Schon am Donnerstagmorgen waren Schulpsychologen an der Neudorfer Gesamtschule vor Ort. Im Gebäude wurde ein Trauerraum eingerichtet. „Die Psychologen beraten gerade mit der Schulleitung, welche Unterstützungsmaßnahmen für die Schulgemeinschaft zielführend sind“, teilt eine Sprecherin der Bezirksregierung am Donnerstagvormittag auf Nachfrage mit. Im Tagesverlauf gab es Besprechungen über das weitere Vorgehen.

Zwei Schülerinnen der Gesamtschule starben kurz vor dem Abitur bei einem Unglück in Italien.
Zwei Schülerinnen der Gesamtschule starben kurz vor dem Abitur bei einem Unglück in Italien. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Zeitgleich werde die schnelle Rückkehr der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte aus Italien geplant. Am Mittag gab es allerdings noch keinen Zeitpunkt für die Abreise. Auch ist es noch unklar, wie die Abiturienten und Lehrer die Heimreise antreten werden, ob mit dem Bus, Zug oder Flugzeug. Die Bezirksregierung wollte dazu keine Angaben machen. In den letzten Jahren waren die Teilnehmer der Studienfahrt mit einem Reisebus in die Toskana gereist.

Weitere Informationen über die beiden getöteten Schülerinnen und den Zustand der verletzten Schülerin will die Bezirksregierung zum Schutz der Betroffenen nicht mitteilen. Laut italienischen Medienberichten waren die tödlich verunglückten jungen Frauen 18 und 19 Jahre alt. Stimmen aus der Schulgemeinschaft beschreiben sie als „ruhig“. Die beiden Teenager seien gute Schülerinnen gewesen.

Eltern waren an der Schule vor Ort

Vor dem Schulgebäude ist am Donnerstag eine einzige Kerze aufgestellt, ansonsten wird darauf geachtet, dass keine Fremden auf das Schulgelände gelangen. Das Ordnungsamt der Stadt Duisburg ist vor Ort und riegelt die Schule ab.

Tragischer Unfall in Italien: Zwei Duisburger Schülerinnen sterben bei Verkehrsunfall

weitere Videos

    Die Eltern eines der getöteten Mädchen verließen gegen 10.30 Uhr die Schule. Die Schüler, die sich noch an der Schule befunden hatten, wurden nach Hause geschickt. Die Polizei überwachte die Abholung der Kinder und Jugendlichen. Gegen Mittag wird in der Schule eine Art Trauerfeier abgehalten. Geschulte Seelsorger betreuen alle Schüler, Eltern und Lehrer, die das möchten. Das Polizeiaufgebot ist groß, am Hintereingang an der Lerchenstraße passen die Beamten auf, dass Eltern ihre Kinder ungestört abholen können.

    Vor dem Haupteingang an der Pappenstraße ist die Polizeipräsenz noch größer. Polizeisprecherin Ronja Baerecke ist auch da und erklärt: „Die Beamten sind hier, um die Privatsphäre der trauernden Menschen zu schützen. Da geht es nicht nur um die Medien, sondern auch um Schaulustige.“ Eltern und Kinder, die gemeinsam den Heimweg antreten, wirken deutlich betroffen, der Tod der Mitschülerinnen ist das einzige Gesprächsthema.

    Viele der anderen Schülerinnen und Schüler waren mit ihren Klassen und Kursen im Rahmen einer Projektwoche unterwegs. „Die Schulgemeinschaft ist tief betroffen über das Unglück und bittet darum, für die Trauerbewältigung den geschützten Rahmen der Schule zu respektieren“, sagt die Sprecherin der Bezirksregierung.

    Die Bezirksregierung als Schulaufsicht sei in Gedanken bei den betroffenen Angehörigen, Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften und unterstützt die Schule mit allen zur Verfügung stehenden Maßnahmen.

    Rund 1200 Schüler und Schülerinnen gehen an die Gesamtschule Mitte, unterrichtet werden sie von 105 Lehrern und Lehrerinnen. Die Gesamtschule Mitte ist eine Schule mit zwei Standorten mit der Abteilung Pappenstraße für die Jahrgänge 5 bis 13 und der Abteilung Falkstraße für Schüler in den Klassen 5 bis 10.