Duisburg. Die Kantine im Landgericht ist für jeden geöffnet und hat einen neuen Betreiber. Der Gastronom ist in Duisburg kein Unbekannter. Was er auftischt.
Wer in der Mittagspause Hunger verspürt, kann ab sofort in der Kantine von Florian Klapp einkehren. Gutbürgerliche Gerichte und Klassiker stehen auf der Karte. Wer rein will, muss allerdings durch eine Schleuse wie am Flughafen: Der Gastronom hat nämlich die Kantine im Duisburger Landgericht am König-Heinrich-Platz übernommen. Hier dürfen nicht nur Richter, Anwälte und Zeugen essen, sondern alle, die möchten.
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Florian Klapp ist in der Gastro-Szene kein Unbekannter. In Meiderich betreibt er mit dem Klapphouse das gemeinsame Vereinsheim vom Meidericher Tennisclub und vom MSV Hockey 02. „Als ich erfahren habe, dass ein neuer Betreiber für die Kantine gesucht wird, habe ich mich direkt beworben. Das ist ein gutes zweites Standbein und ergänzt sich prima“, erklärt der 43-Jährige.
Florian Klapp betreibt auch das „Klapphouse“ in Duisburg-Meiderich
Ursprünglich hat er nach der Schule eine Ausbildung zum Tischler gemacht. Später arbeitete er als Systemgastronom bei Burger King am Duisburger Hauptbahnhof. Nach einem Ausflug in den Einzelhandel kehrte er wieder zurück in die Gastro. Er ist familiär geprägt – schließlich hatte sein Onkel eine eigene Gaststätte. Der eine oder andere kennt Florian Klapp vielleicht auch, weil er eine Zeit lang den Veggie-Weihnachtsmarkt in der Duisburger Altstadt mit-organisiert hat. Über eine „gute Freundin“ landete er schließlich im Meidericher Vereinsheim. „Das läuft dort gut. Wir machen auch Konzerte und andere Veranstaltungen. Man kann unsere Räume mieten und auch Nachbarn haben uns entdeckt.“ Nichtsdestotrotz sei es dort eher ein Saison-Betrieb.
Florian Klapp ahnte: Die Justiz-Angestellten freuen sich bestimmt über eine gute Currywurst auf der Karte. Die gibt es quasi lebenslänglich im Kantinen-Repertoire (Currywurst vom Schwein, Geflügel oder Vegi für 5,90 Euro). Ebenso wie die hausgemachten Frikadellen, Schweine-Schnitzel (8,90 Euro) und Pommes. Wer es weniger frittiert mag, kann auch Salate ordern. Zusätzlich gibt es eine Wochenkarte, auf der sich gut bürgerliche Gerichte finden. „Wir haben uns angeschaut, wo noch eine Lücke in der Innenstadt ist. Viele mögen gut bürgerliches Essen, kochen es aber selten selbst“, weiß Klapp. So tischt er beispielsweise bayrischen Kartoffelsalat mit Friko (6,90 Euro) auf, Hubertustopf oder Leberkäse mit Bratkartoffeln.
Geöffnet ist täglich von 7 bis 14 Uhr
Geöffnet ist die Kantine von 7 bis 14 Uhr. Wer einen frühen Termin im Gericht oder in der Stadt hat, kann sich auch mit Kaffee und belegten Brötchen versorgen. „Meine Vorgängerin hatte das Pech, dass sie in Corona-Zeiten eröffnet hat. Aber hier arbeiten viele Menschen und auch den umliegenden Büros wollen wir ein Angebot machen“, glaubt der „Neue“ an den Erfolg.