Duisburg. Beim Duisburger Weinfest gab‘s eine Spontan-Party. Doch die schmeckte vor allem den Anwohnern nicht. Was sie berichten und was die Macher sagen.
Das Weinfest hat am Wochenende Tausende Duisburger in die Innenstadt gelockt. Während auf der Königstraße viele Gäste feucht-fröhlich zusammen saßen, gab es am Freitag- und Samstagabend vor dem Stadttheater und auf dem König-Heinrich-Platz eine Spontan-Party – Glasbruch, Müll und Ärger über Lärm inklusive.
Die Polizei musste am Samstag teilweise Platzverweise erteilen, am Freitag wurde die Party aufgelöst. Nun stellt sich die Frage: Hätte Duisburg Kontor eine eigene Party organisieren sollen, um auch ein Angebot für die Jüngeren zu machen? Wurde eine Chance verpasst?
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Alexander Klomparend, Sprecher von Duisburg Kontor, erklärt auf Nachfrage, dass es in den vergangenen Jahren durchaus eine Party gab. Aber: „Die Auftritte von DJs führten jeweils zu einer Überfüllung des Platzes, die durch unsere Sicherheitskräfte nur schwer in den Griff zu bekommen war.“
Hinzu kommt, dass die Gema ihre Bezugsgrößen für die Berechnung der Gebühren verändert habe und solche Auftritte zu sehr hohen Gema-Forderungen führen, „die den Etat des Weinfests deutlich überschreiten würden.“
Wirtschaftsbetriebe Duisburg mit mehr Kehrmaschinen im Einsatz
Das Weinfest gehöre zweifellos zu den schönsten Bildmotiven in den sozialen Medien und sei weit über die Grenzen Duisburgs hinaus bekannt. „Eine Party vor dem Theater ist nicht Teil des Konzepts und ebenso wenig Teil der Veranstaltung. Die Bilder, die eine solche Party produziert, ändern nichts daran, dass es sich um eine nicht genehmigte private Veranstaltung handelt, für die wir als Veranstalter des Duisburger Weinfests keine Verantwortung übernehmen.“
Zudem hätten sich zahlreiche Anwohner aus dem Umfeld des Theaters bei Duisburg Kontor gemeldet, „die neben Lärm bis spät in die Nacht vor allem Glasbruch und Urinieren in ihren Hauseingängen und ihren Höfen beklagten.“
Auch die Wirtschaftsbetriebe Duisburg bestätigen, dass sie in diesem Jahr besonders viel zu tun hatten. „Besonders am König-Heinrich-Platz war das Aufkommen von Glas und Scherben erhöht“, bestätigt Kathrin Korn, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe. Die Mitarbeiter hätten bereits am Samstag um 5 Uhr mit der Reinigung der Innenstadt begonnen. „Es wurden auch mehr Personal und mehr Kehrmaschinen aufgrund der Menge an Müll eingesetzt.“
Verantwortliche wollen Gespräche über mögliche Veränderungen führen
Wie geht es nun im kommenden Jahr weiter? Alexander Klomparend betont: „Wir werden mit allen Beteiligten das Gespräch suchen.“ Zur Zielgruppe gehörten grundsätzlich alle, die in angenehmer Gesellschafter und entspannter Atmosphäre einen guten Wein trinken wollen „Besucherinnen und Besucher haben uns berichtet, dass sie die Kombination mit der Partyzone auf dem König-Heinrich-Platz nicht verstehen und dass sie eher für Unbehagen beim klassischen Weinfest-Publikum sorgt.“ Andere seien extra einen Umweg zum Taxi gelaufen, um den Platz umgehen zu können.
Nun soll gemeinsam überlegt werden, ob und welche Veränderungen für das Weinfest im kommenden Jahr vorgenommen werden könnten.