Duisburg. Ralf Richter verrät in Duisburg ein Geheimnis zum Kultfilm „Bang Boom Bang“. Warum Fans von Kalle Grabowski jetzt auf ein Comeback hoffen dürfen.
Er gilt als der Ruhrgebietsfilm schlechthin, den jeder zwischen Duisburg und Dortmund gesehen haben sollte. Vor 25 Jahren kam „Bang Boom Bang — Ein todsicheres Ding“ in die Kinos. Der Film genießt einen Kultstatus wie kaum ein anderer und läuft auf vielen Leinwänden bis heute. Auch das Sommerkino im Duisburger Landschaftspark zeigt ihn immer wieder.
Als prominenter Gast hat sich am Montagabend Ralf Richter alias Kalle Grabowski unter die Bang-Boom-Bang-Fans gemischt. Der mittlerweile 66-Jährige genießt die sommerliche Atmosphäre im alten Hüttenwerk, gibt Autogramme und macht Selfies mit den Fans, wenn sie ihn ansprechen. Und das ist eigentlich auch in Meiderich immerzu der Fall.
„Bang Boom Bang“: Ralf Richter spricht in Duisburg über die Dreharbeiten
Bei einem Glas Wasser sagt er: „Der Ort hier ist mir nicht ganz unbekannt. Erst vor einigen Wochen war ich noch in Duisburg wegen Horst Schimanski. Es gibt sogar einen Tauchgasometer hier. Echt toll.“
Wie es für ihn ist, dass er immer noch mit seiner Rolle von vor einem Vierteljahrhundert verbunden wird? Da ist Ralf Richter entspannt: „Ich bin froh, dass wir den Film gemacht haben. Damals haben wir ganz viel improvisiert und uns nicht immer an die Texte gehalten. Dabei sind legendäre Filmzitate bei rausgekommen.“ Fans sprechen den Film mit.
Regisseur Peter Thorwart lernte Ralf Richter an der Filmhochschule in München kennen. „Jedes Jahr muss man einen Übungsfilm machen und da haben wir einige zusammen gemacht“, erzählt Ralf Richter,
„Peter und ich waren da schon befreundet und da wollte ich ihn mal überraschen und verblüffen. Die meisten Ausdrücke standen so gar nicht im Drehbuch.“ Bei der Szene, als seine Frau ihn im Gefängnis besucht, sei auch der Spruch entstanden: „Dann holst du mich ab. In Pumps, aber zum Fahren trägste dann wieder flache Schuhe.“ Wie Ralf Richter erklärt: „Ich wollte zeigen, dass ihm das Auto dann doch wichtiger war.“ Peter Thorwart habe auf dem Boden gelegen und alle hätten gelacht.
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Dass er damit einen Kult auslöst, ist für ihn heute ein Geschenk. „Es ist ein Segen, weil man keinem erklären muss, was das genau für ein Film war. Das wissen einfach alle.“
Ralf Richter bleibt nach Kultfilm nicht mehr unerkannt
Trotzdem sagt der Schauspieler, der mit „Das Boot“ und „Der Superstau“ weitere denkwürdige Streifen hinlegte, dass er nicht mehr unerkannt unterwegs sein kann. Wenn es darum gehe, seinen Fans einen Gefallen zu tun, ein Foto zu machen oder ein Autogramm zu geben, dann mache er das gerne. „Ich kann aber eigentlich nicht mehr ausgehen. Da werde ich immer angesprochen. Einmal wurde ich in einer Disko an einem Abend 40 Mal angesprochen. Danach habe ich aufgehört zu zählen und für mich beschlossen: Das war es. Danach bin ich nicht mehr ausgegangen.“
Ralf Richter räumt aber auch ein: „Wenn ich auf dem roten Teppich bin, dann müssen mich die Securitys schon reinschieben, damit ich überhaupt pünktlich zu der Veranstaltung komme, da ich jedem seinen Autogrammwunsch auch erfüllen will.“
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Es mache ihn stolz, dass er erkannt und angesprochen wird. Wäre das nicht so, würde er das auch merkwürdig finden. „Es ist ja auch so, dass ich die lustigste Rolle in dem Film habe. Damit identifiziert sich jeder, gerade Männer. Ich bin jemand, der vogelfrei ist, große Schnauze hat und sich um nichts schert. Und ich bin genau das, was viele Männer gerne wären.“
>>Wie geht es mit Kalle Grabowski weiter?
Ralf Richter hat vor Jahren eine Crowdfunding-Aktion gestartet, um den Erfolg von Bang Boom Bang mit einer eigenen Familien-Saga um seine Rolle „Grabowksi“ weiterzuführen.
Er sagt: „Wir haben ein Drehbuch geschrieben, aber die Finanzierung ist schwierig. Daher schreiben wir gerade an einer Miniserie. Die soll im Laufe des Jahres fertig sein. Dann wollen wir uns an Streaming-Dienste wenden.“
Fans können sich also freuen. Es geht weiter mit Kalle Grabowski und seinen legendären Sprüchen.