Duisburg. Nachbarn vermuten: Ein Duisburger lebte monatelang mit seinem toten Vater (87) in einer Wohnung. Die Rechtsmediziner haben jetzt die Antwort.
Im Fall des toten Seniors aus Duisburg haben sich die schlimmen Vermutungen der Nachbarschaft bestätigt (wir berichteten): Der Sohn des 87-Jährigen lebte tatsächlich schon seit längerer Zeit mit seinem toten Vater in der Wohnung.
„Die Obduktion hat ergeben, dass der Mann schon vor relativ langer Zeit gestorben ist“, erklärte die zuständige Staatsanwältin auf Nachfrage. Einen genauen Todeszeitpunkt konnten die Rechtsmediziner noch nicht bestimmen. Dazu sind noch weitere Untersuchungen nötig. Nach Angaben aus der Staatsanwaltschaft könnten seit dem Tod des Seniors allerdings sogar „schon Monate“ vergangen sein.
Duisburger Staatsanwaltschaft bestätigt: Vater und Sohn wohnten zusammen
Polizei und Feuerwehr hatten den 87-Jährigen am Montagabend in einer Wohnung des gepflegten Mehrfamilienhauses in Wanheimerort entdeckt. Zuvor hatte sich nach Informationen dieser Redaktion der Arzt des Mannes gemeldet, weil er seinen Patienten einfach nicht erreichte.
Mehrere Nachbarn berichteten anschließend übereinstimmend, dass der Sohn des Toten vor Ort angegeben habe, dreieinhalb Monate neben seinem toten Vater gelebt zu haben. Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitag auch, dass Vater und Sohn gemeinsam in der relativ großen Wohnung gewohnt haben.
Am Montag hatten die Ermittler erklärt, dass bislang keine Ermittlungen gegen den Sohn eingeleitet worten seien. Ob sich an dieser Situation durch die neuen Informationen etwas geändert hat, dazu gab die Staatsanwaltschaft keine Erklärung ab. Die Ermittlungen zu den Hintergründen gehen weiter.
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In der Nachbarschaft heißt es auch weiterhin, dass die Anwohner keinen Leichengeruch bemerkt hätten. Auch sonst hätten sie in den vergangenen Wochen keine Auffälligkeiten bemerkt. Medikamente für den älteren Herrn seien regelmäßig – wie gewohnt – angeliefert worden.