Duisburg. Ein 31-Jähriger wird seit dem Bootsunglück auf dem Wildförstersee in Duisburg vermisst. Was über die verhängnisvollen Minuten bekannt ist.
Für einen 31 Jahre alten Mann und seine drei Begleiter nahm ein Bootsausflug an der Duisburger Sechs-Seen-Platte am vergangenen Dienstag ein verheerendes Ende (wir berichteten). Der 31-Jährige wird seitdem vermisst. Hoffnung, ihn lebend zu finden, existiert nicht mehr. Die große Suchaktion nach ihm wurde offiziell eingestellt. Wie konnte es zu dem Unglück kommen?
Mit zwei Schlauchbooten paddelten die drei jungen Männer und eine junge Frau am Dienstagabend auf den Wildförstersee hinaus. Nach Informationen dieser Redaktion handelt es sich um Deutsche, die mit den Regeln vor Ort vertraut waren. Während die jungen Duisburger auf dem Wasser waren, zog ein Unwetter heran. Der Wind wurde immer stärker.
Was genau in den Minuten nach 21 Uhr dann auf dem Wildförstersee geschah, ist laut Polizei noch unklar. Fiel etwas ins Wasser? Brachte eine Windböe die Boote zum kentern? „Wir können bestätigen, dass das Unwetter eine Rolle gespielt hat“, sagt Polizeisprecherin Julia Tekock zum Stand der Ermittlungen.
Bootsunglück in Duisburg: Freunde verloren sich aus den Augen
Klar ist auch: Aus dem im Detail noch unbekannten Grund entstand Hektik. Alle vier Personen fielen ins Wasser. Und der 31-Jährige tauchte nicht mehr auf. Dazu muss man wissen: Die Baggerseen, wie der Wildförstersee auch, gelten als äußerst tückisch. Die großen Unterschiede bei der Wassertemperatur sowie Strömungen sind oberflächlich kaum zu erkennen. Einen Meter unterhalb der Oberfläche kann es bereits zehn Grad kälter sein als oben. Wegen dieser und anderer Gefahren gilt für den Wildförstersee ein striktes Badeverbot. Bootfahren ist allerdings erlaubt.
Die vier Freunde verloren sich offensichtlich aus den Augen. Ein Mann und eine Frau schwammen zu einer Wetterschutzhütte am Ufer des Sees, ein weiterer Mann rettete sich an einer anderen Stelle an Land. Von dem 31-Jährigen fehlte allerdings jede Spur. Um 21.36 Uhr ging daraufhin der erste Notruf bei der Feuerwehr ein.
Die startete eine große Suchaktion mit Tauchern, der Drohnen-Sondereinheit und zahlreichen Einsatzkräften an Land. Am Mittwochmittag wurde die Suche, bei der ein Feuerwehrtaucher (51) schwer verunglückte, schließlich abgebrochen. „Wir haben die Situation im Austausch mit der DLRG weiter im Blick“, erklärt Julia Tekock am Montag.
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Um die Ursachen für das Bootsunglück zu klären, sollen die Beteiligten von den Ermittlern befragt werden. Sie werden auch die Krankenakte des 31-Jährigen unter die Lupe nehmen.