Duisburg. Die zweite Nacht in Folge haben mehrere Autos im Duisburger Süden gebrannt. Warum die Anwohner von Brandstiftung ausgehen. Was bekannt ist.
In der Nacht zu Mittwoch haben erneut mehrere Autos im Duisburger Süden gebrannt. So sollen unter der Brücke an der Kufsteiner Straße und in unmittelbarer Nähe zur Haltestelle „Münchener Straße“ in Buchholz mehrere Autos von den Flammen beschädigt worden sein. Die Aufregung im Stadtteil ist groß: Es ist die zweite Nacht in Folge, in der Autos brennen.
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Wie die Polizei und Feuerwehr bestätigen, ist es in der Nacht nicht nur an dieser Straße in Buchholz, sondern auch an weiteren Orten im Stadtgebiet zu Auto-Bränden gekommen. Laut der Feuerwehr hat es bereits um 19.48 Uhr am Dienstagabend den ersten Brand-Einsatz gegeben. Ein Auto an der Düsseldorfer Landstraße hatte Feuer gefangen. Gegen 1 Uhr nachts hat ein Pkw an der Grazer Straße in Buchholz gebrannt. Anschließend hat ein Feuer ein geparktes Auto am Biegerfelder Weg in Huckingen beschädigt. Die Polizei spricht von insgesamt sechs Tatorten in Buchholz und Huckingen. Der oder die unbekannten Täter haben Autos unterschiedlicher Marken in Brand gesetzt.
„Ich bin vom Knallen der platzenden Reifen wach geworden“
„Ich bin vom Knallen der platzenden Reifen wach geworden“, sagt ein Anwohner, der in unmittelbarer Nähe zur Brücke an der Münchener Straße wohnt. Das sei gegen 4 Uhr morgens gewesen. Diese Uhrzeit bestätigt auch die Feuerwehr. Sie war mit acht Einsatzkräften und zwei Löschfahrzeugen vor Ort. Gegen 5 Uhr war der Einsatz beendet. Die Bilanz der Nacht: Die Feuerwehr löschte insgesamt acht in Flammen stehende Pkw, in zwei Fällen wurden angrenzend geparkte Autos durch die starke Hitzeentwicklung beschädigt. Personen kamen hierbei nicht zu Schaden.
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Die Nachbarschaft rund um die Haltestelle „Münchener Straße“ geht von Brandstiftung aus. Was den Verdacht erhärtet: Es soll eine Videoaufnahme geben, die den mutmaßlichen Brandstifter zeigen könnte. Die Aufnahme ist am Dienstag vor Einbruch der Dunkelheit entstanden und zeigt eine versuchte Brandstiftung. Ob zwischen dieser Tat und den Bränden am Dienstagabend und in der Nacht ein Zusammenhang besteht, ist aber unklar.
Wie die Polizei bestätigt, ermittelt die Kripo wegen des Verdachts der Brandstiftung und untersucht auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg die beschädigten Autos gemeinsam mit einem Brandsachverständigen.
Die Pkw-Brände unter der Brücke hatten auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr am Mittwochmorgen: Durch den Brand war die Brücke für den Bahnbetrieb gesperrt und musste zunächst gutachterlich geprüft werden. Auf der Linie U79 waren deshalb über mehrere Stunden zwischen den Haltestellen „Waldfriedhof“ und „Sittardsberg“ in beide Fahrtrichtungen nur Busse statt Bahnen im Einsatz. Gegen 12 Uhr gab die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) dann Entwarnung und der Verkehr auf der Schiene konnte wieder aufgenommen werden.
Laut der Polizei laufen die Ermittlungen auf Hochtouren, so ein Sprecher. Geprüft wird, ob ein Zusammenhang mit den Autobränden eine Nacht zuvor besteht. Bereits in der Nacht zu Dienstag haben fünf Autos im Duisburger Süden gebrannt. Feuerwehr und Polizei rückten an die Innsbrucker Allee aus. Da die abgebrannten Wagen nicht alle nebeneinander gestanden haben, liegt auch bei dieser Tat der Verdacht der Brandstiftung nahe. Diese Vermutung äußerten hier ebenfalls die Anwohner. Bei vier ausgebrannten Wagen soll es sich laut ihren Berichten um SUVs gehandelt haben.
Für alle Auto-Brände gilt: Die Polizei bittet Zeugen, die verdächtige Personen beobachtet, eventuell sogar fotografiert oder videografiert haben, sich unter 0203/2800 beim Kriminalkommissariat 11 zu melden.