Duisburg. 8000 Türkei-Fans haben in Duisburg wild den Sieg ihrer Mannschaft bejubelt. Anzeigen wegen Feuerwerk. „Wir feiern härter als die Deutschen.“

Rund 8000 Türkei-Fans haben am Dienstagabend in Duisburg den Viertelfinal-Einzug ihrer Mannschaft bei der Fußball-EM gefeiert. Sie versammelten sich überwiegend vor dem Amtsgericht in Hamborn, vor der Pauluskirche in Hochfeld sowie auf dem Hochemmericher Markt in Rheinhausen, um ihre Mannschaft zu bejubeln, informiert die Polizei am Mittwochmorgen.

Schon kurz nach Abpfiff strömten die Menschen vor allem in Alt-Hamborn, Marxloh und Obermarxloh auf die Straßen. Durch die Fan-Ansammlungen kam es zu starken Verkehrsbeeinträchtigungen bis hin zum zeitweiligen Stillstand des Straßenverkehrs.

Auch der Schienenbetrieb der Straßenbahnlinie 903 im Norden der Stadt wurde durch die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) vorübergehend eingestellt. Die Polizei sperrte zeitweise die Autobahnabfahrten der A59 in Höhe der Anschlussstelle Marxloh.

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Türkei-Jubel in Duisburg: Eine Person in Marxloh verletzt

Tausende Anhänger waren auf dem Platz vor dem Hamborner Amtsgericht außer Rand und Band, feierten dort frenetisch. Dabei zündeten sie immer wieder Feuerwerkskörper und skandierten: „Türkiye, Türkiye!“. Auffällig: Kurz vor Mitternacht waren auch viele Kinder im Grundschul- und sogar Kindergartenalter auf den Straßen unterwegs. „Wir feiern einfach härter als die Deutschen“, rief Can (22). Önder (24) ergänzte: „Solange keiner zu Schaden kommt, ist doch alles cool.“

Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort.

Großer Jubel nach dem 2:1-Sieg der Türkei gegen Österreich.
Großer Jubel nach dem 2:1-Sieg der Türkei gegen Österreich. © Martin Schroers

Am Dienstagabend jubelten die meisten Menschen wie bei den vorherigen Siegen der Türken friedlich. Aber auch Polizei führt in ihrer Bilanz das Abbrennen von illegaler Pyrotechnik auf. Insgesamt haben die Beamten sieben Anzeigen hierzu gefertigt. Verletzt wurde dabei niemand. Über Hamborn schwebten für eine kurze Dauer drei Drohnen. Zwei Drohnenpiloten konnten rasch ausfindig gemacht werden und müssen sich wegen einer Ordnungswidrigkeit verantworten.

Am Rande der Feierlichkeit kam es zudem zu einer Auseinandersetzung auf der Weseler Straße in Marxloh. Hierbei wurde eine Person verletzt und musste mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus zur weiteren Behandlung gebracht werden. Die Kripo hat nun die Ermittlungen aufgenommen. Weitere Hintergründe zur Tat sind bislang noch nicht bekannt.

Wieder Wolfsgruß gezeigt

Erneut wurde zudem vereinzelt der Wolfsgruß der türkischen Rechtsextremisten, der Grauen Wölfe, gezeigt. Die Handgeste symbolisiert, dass die Welt den türkisch-islamischen Stempel aufgedrückt bekommen soll. Strafbar ist dieser Gruß in Deutschland – anders als in anderen Ländern – bislang nicht. Zuletzt hatte es unter anderem wegen des Wolfsgrußes immer wieder Beschwerden aus der Bevölkerung über die Feierlichkeiten gegeben.

Laut Auskunft der Polizei war die Fan-Feier gegen 3 Uhr in der Nacht zu Ende.