Duisburg. Durch Probleme am Großenbaumer See ist das Freibad Wolfssee jetzt das einzige offene Bad für Duisburgs Mitte und den Süden. Ein Blick heinein.
Hat Duisburg ein Freibad-Problem? Das beliebte Großenbaumer Bad steht unter Wasser, eine Öffnung ist nicht in Sicht. Und aus Neudorf, Duissern, Buchholz oder Wanheimerort zu den Freibädern nach Homberg oder Walsum fahren? Das ist für viele keine Option. Deshalb rückt das Freibad Wolfssee an der Sechs-Seeen-Platte noch mehr in den Fokus.
Das Freibad ist seine Leidenschaft. Und diese Passion teilt er bei schönem Wetter mit Tausenden wasserliebenden Ausflüglern. Das Freibad Wolfssee und die meist langjährigen Mitarbeiter sind für Betreiber Frank Skrube sein Zuhause, seine Familie, wie er sagt. Dass das Bad so beliebt ist, liegt an seiner Flexibilität und Erfahrung. Öffnen schon im April, wenn eine sonnige Schönwetterperiode angekündigt wird, offenhalten auch Mitte September, wenn die warme Spätsommersonne die Menschen wärmt. Die Öffnungszeiten einzuschränken, weil keine Bademeister vorhanden sind, ist für den „Freibadspezialisten“ undenkbar.
Im vergangenen Jahr wurde es Mitte September nochmal richtig heiß. „Da haben wir den Badebetrieb einfach verlängert und hatten in vier, fünf Tagen noch einmal 10.000 Badeäste“, freut er sich. Schlägereien? „Nein, die haben wir hier noch nicht gehabt.“ Schwere Badeunfälle? Ebenfalls Fehlanzeige. „So soll es bleiben“, sagt der Mann, der seine Freizeit ehrenamtlich den Menschen und der Natur widmet. Beim Thema Security kommt wieder das Thema Flexibilität zum Tragen. Trotz seiner Erfahrung kann es sein, dass plötzlich anstatt 2000 Besucher 3000 die idyllische Stätte aufsuchen. Dann greift er kurz zum Telefon, wenig später sind noch mehr Sicherheitsleute am See und haben ein Auge auf den 600 Meter langen Sandstrand, den Familienbereich hinter dem Bistro „Hotspotbeach“, wie er seit diesem Jahr heißt und auf die Wiesen, auf denen sich die Sportlichen austoben.
Publikumsmagnet Wolfssee: Vor allem bei Familien beliebt
Sommer, Sonne, Sand und See – das zieht die Menschen an. Vor allem am Wochenende ist der Wolfssee ein Publikumsmagnet. Die Freiheit im Freibad, die warme Atmosphäre, die nicht nur durch die Sonne kommt und die neuen Loungemöbel genießt eine syrische Familie, die schon vor über zehn Jahren wegen des Bombenhagels ihre Heimat verließ, dann in die Türkei floh und jetzt im Ruhrgebiet wohnt. Es sind Tasnim Hassoun (18), Abdulrahman Samman (25), Mohamed Hassoun (46), Fadwa Samman (39) und Maysaa Fares (54). Die Familie hat es sich in den bequemen Möbeln am Strand gemütlich gemacht.
Im Bereich hinter dem Kiosk, den vor allem Familien genießen, platschen zwei Mädchen mit Schwimmflügeln durch die hübsch angelegte Wasserrinne mit groben Kieseln, eine Gruppe Ukrainerinnen und Ukrainer hat sich gesundes, leichtes Essen mitgebracht und ein Plätzchen im Schatten gesucht. Viva, Semen, Artem, Sasha, Jaroslav, Olha und Svetlana sind gut gelaunt und nehmen ab und zu im See eine kleine Abkühlung.
Ohnehin scheint es an diesem Tag ein Heimspiel für Ukrainer zu sein. Sie verbringen besonders gerne die Sommertage am Wolfssee. Oleksandr, Anastasiia, Olena und Serhii haben sich eigene Stühe mitgebracht und beobachten von der Wiese aus ihre Kinder, die es immer ins Wasser zieht. Die Familien sind völlig begeistert vom Freibad Wolfssee, gucken entspannt und glücklich aufs Wasser.
Hanna (33), ebenfalls Ukrainerin, sitzt mit ihren beiden Mädchen im Sand, hat einen großen Hut auf und ihre kleine Tochter Solomiya (2) im Arm. Die elfjährige Sarra, möchte unbedingt mit aufs Foto und kuschelt sich an die Mama. Ein klein wenig Deutsch können sie mittlerweile alle, manchmal wird auch mit Händen und Füßen erklärt, warum man das Freibad so schön findet.
Pärchen ist nich nur zum Sonnenbaden gekommen
Unter einem großen Sonnenschirm sitzt ein junges Pärchen, das nicht nur zum puren Genuss am Wasser Platz genommen hat. Chantal ist Lifeguard und in ihrer Freizeit gerne in der Funktion als Schutzengel unterwegs. Die 19-Jährige hat ihren DLRG-Rettungsschwimmer gemacht und ist oft im Freibad. „Es ist doch schön, wenn man Menschen helfen kann, wenn sie Hilfe brauchen“, sagt die junge Frau. Sie hat ihr Fachabitur in der Tasche und fängt jetzt im Juli bei der Bundeswehr ihr freiwilliges soziales Jahr an. „Ich hab in Kiel in die Arbeit der Marine reingeschnuppert und fand das richtig spannend. Am Montag fange ich in Ahlen im Münsterland bei der Bundeswehr an und kann den Dienst auf 23 Monate verlängern, wenn mir die Arbeit gefällt.“
Auf den Einstieg ins Berufsleben freut sie sich, zumal ihr Freund Johann ebenfalls bei der Bundeswehr ist und seine Arbeit absolut Klasse findet. Der 18-Jährige, der aus Friedrichshafen am Bodensee kommt, leistet ihr am heutigen Tag Gesellschaft. „Zuhause bin ich umgeben von Bergen, der See ist ja die direkte Grenze zur Schweiz. Aber ich finde das Ruhrgebiet auch schön, hier ist alles so flach, man kann hier so in die Weite gucken.“ Auch die beiden werden nicht das letzte Mal am Wolfssee einen herrlichen Tag verbracht haben. Das idyllische Fleckchen mitten im Ruhrgebiet ist eine Oase, in der man die Seele baumeln lassen kann. Das hat sich längst herumgesprochen.
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Freibad Wolfsse: Ermäßigter Eintritt für Kinder und Jugendliche
Das Freibad Wolfssee liegt idyllisch an der Sechs-Seen-Platte, Frank Skrube ist Vorsitzender beim DJK SV Poseidon Duisburg, der das Bad seit Jahren erfolgreich managt. Der Bereich mit Bäumen, Wiesen, Spielgeräten und Strand ist absolut reizvoll, auf dem Gelände wird auf Sauberkeit geachtet, man kann einfach nur relaxen oder sich in unterschiedlichen Sportbereichen auspowern.
Die Adresse des Freibads: Kalkweg 262 in Wedau. Kinder bis einschließlich vier Jahre haben im Wolfssee freien Eintritt, bis einschließlich 13 Jahre kostet der Gang ins Freibad 2.50 Euro, ab 14 Jahren zahlt man 3 Euro und ab 17 Jahren kostet der Eintritt 4 Euro. Es gibt auch eine 50-Punkte-Karte (Wert 25 Euro) für 22 Euro
Am 13. Juli ist das Open-Air-Festival „Latin Beach“ am „Hotspotbeach“ angesagt.