Duisburg. Wann wächst das Mercatorquartier in Duisburg weiter? Für die Investoren-Suche hat die Gebag ein bedeutendes Gutachten beauftragt. Was drin steht.
Wie geht es weiter mit dem Mercatorquartier vis-a-vis vom Duisburger Rathaus? Diese Frage stellten jüngst die Fraktionen „Junges Duisburg/FDP“ sowie die CDU in der Bezirksvertretung Mitte. Das Hotel auf Duisburgs prominenter Baustelle nimmt zwar Formen an. Doch auf dem restlichen Teil der Brache tut sich bisher nichts. Stattdessen wuchert die Fläche zu.
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Um weiter Einfluss auf die Gestaltung des Mercatorquartiers zu behalten, hatte die Stadt 2022 die restlichen Baufelder an die städtische Baugesellschaft Gebag übertragen. In den vergangenen Monaten hat diese eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die klären soll, wie dort künftige Hausbesitzer oder Wohnungsmieter parken können. Das Grundstück befindet sich zwar in zentraler und bester Innenstadt-Lage, doch in der Erde haben Archäologen zahlreiche historische Entdeckungen gemacht. Das macht es schwierig, dort eine Tiefgarage zu bauen und lässt Investoren offenbar zurückschrecken.
Mercatorquartier: Beste Lage in Duisburg – „zurückhaltende Stimmung“
In der Bezirksvertretung wurde den Politikern denn auch mitgeteilt: „Die Vermarktung des Quartiers wurde in den letzten Jahren durch die schwierige Kombination aus Bodendenkmalsituation und Stellplatzanforderung verzögert.“ Lisa Melchior, Sprecherin der Gebag, glaubt indes: „In den letzten beiden Jahren war der Immobilienmarkt bekanntermaßen aufgrund von Faktoren wie Baukostensteigerungen, Lieferengpässen oder Zinssteigerungen allgemein angespannt, die Nachfrage auf dem Markt hat sich dem folgend natürlich auch verändert.“ Dass die Nachfrage nach dem Mercatorviertel in der letzten Zeit deutlich niedriger gewesen sei als bei anderen Projekten, könne man so nicht bestätigen – „wir führen dies eher auf die allgemein zurückhaltende Stimmung am Markt zurück.“
„Die Vermarktung des Quartiers wurde in den letzten Jahren durch die schwierige Kombination aus Bodendenkmalsituation und Stellplatzanforderung verzögert.““
Natürlich habe auch die „archäologische Charakteristik“ der Fläche von Beginn an Einfluss auf den Vermarktungsprozess gehabt. „Ein solches Projekt bietet eben andere Herausforderungen als das Planen auf der grünen Wiese.“
Um den Investoren eine bessere Planungssicherheit zu geben, hat die Gebag ein sogenanntes Stellplatzgutachten in Auftrag gegeben. Dieses soll die Frage klären, ob dort eine Tiefgarage gebaut werden kann. „Die Beauftragung eines solchen Gutachtens und die damit verbundene neuerliche intensive Betrachtung erschien sehr sinnvoll – sowohl in Anbetracht der aktuellen Erkenntnisstände bezüglich der archäologischen Funde, als auch zur Vorbereitung des neuerlichen Vertriebsprozesses.“ Auf Grundlage der Studie gebe es nun einen Planungsvorschlag, der aufzeigt, dass der Stellplatzbedarf auf der Fläche des künftigen Mercatorquartiers gedeckt werden kann. „Die Ergebnisse des Gutachtens werden den interessierten Investoren zur Verfügung gestellt.“
Hotel „Premier Inn“ liegt im Zeitplan
Die Vermarktungsstrategie für die Baufelder 1 (Oberstraßenquartier 1 und 2), (Stadtmauerquartier) und 4 (Gutenbergquartier 1) wurde überarbeitet – die Gebag rechnet mit einem Start der Vermarktung im Sommer 2024. „Ein entsprechendes Vermarktungsexposé wurde in Abstimmung mit der Stadt entwickelt und befindet sich kurz vor der Finalisierung“, haben die Bezirkspolitiker erfahren.
Derweil läuft der Bau des Hotels weiter. Jüngst wurden die Fenster eingesetzt. „Wir liegen gut im Zeitplan“, erklärt Wolfgang Ludwig für die GBI Unternehmensgruppe, die das Premier Inn baut. Das Hotel mit 219 Zimmern soll voraussichtlich im Frühjahr 2025 eröffnen.