Duisburg. Ein Duisburger (55) war in komplizierte internationale Geschäfte mit Getränken verstrickt. Das Gericht fällt ein vergleichsweise mildes Urteil.

Wegen Steuerhinterziehung stand ein 55-Jähriger aus Hochfeld vor dem Duisburger Landgericht am König-Heinrich-Platz. Zwischen 2014 und 2017 war er in einen international verschachtelten Getränkehandel verwickelt gewesen, bei dem die Ware unversteuert blieb und zuletzt unter der Hand weiter verkauft wurde (wir berichteten). Die Strafkammer fällte nach mehreren Verhandlungstagen ein Urteil.

Der Angeklagte hatte bereits zu Prozessbeginn ein Geständnis abgelegt. Er hatte eine Chance auf das große Geld gewittert, als ihn die hinter dem Netzwerk steckenden Geldgeber vom Fahrer zum Partner erhoben. In diesem Zusammenhang gründete er in Bulgarien eine der beteiligten Firmen, die nur den Zweck hatten, die Steuerhinterziehungen zu verschleiern. Dabei konnte er nicht einmal Bulgarisch.

Steuerbetrüger aus Duisburg-Hochfeld verzockte Geld

2017 war die Sache aufgeflogen. Die Staatsanwaltschaft ermittelte drei Jahre lang. Bis zur Hauptverhandlung vergingen noch einmal knapp vier Jahre. Die ursprüngliche Anklage, die aus dem Jahr 2020 stammte, war von einem Steuerschaden von 2,5 Millionen Euro ausgegangen. Die zur Last gelegten Vorwürfe reichten bis 2012 zurück. Einige davon waren inzwischen schon verjährt. Bei anderen war die Beweislage eher dürftig.

Die Wirtschaftsstrafkammer beschränkte die Anklage auf drei der ursprünglich zehn angeklagten Taten, wobei jede Tat einer fehlenden Jahres-Steuererklärung entsprach. Der Steuerschaden, von dem die Richter im Urteil ausgingen, betrug nur noch rund 800.000 Euro. Davon seien nicht mehr als 100.000 Euro bei ihm gelandet, beteuerte der Angeklagte. Geld, das der damals spielsüchtige Mann zu seinem Bedauern im Handumdrehen verzockt hatte.

Das Landgericht verurteilte den 55-Jährigen zu einer zweijährigen Haftstrafe, deren Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt wurde. Für das vergleichsweise milde Urteil zeichneten vor allem das Geständnis des bislang hauptsächlich wegen Verkehrsvergehen vorbestraften Duisburgers und der ziemlich lange zeitliche Abstand zu den Taten verantwortlich.