Duisburg. Das Verbot für seine Stühle am Rheindeich traf Duisburgs Kultkneipe Aschlöksken hart. Jetzt gibt es eine kreative Lösung – und ein neues Angebot.

Ab an den Rhein, mit Bratwurst und Bier: Das geht wieder in Duisburgs Kultkneipe „Aschlöksken“. Nachdem die Stadt das Aufstellen von Stühlen am Deich vor zwei Jahren verboten hatte, haben die Betreiber der beliebten Rhein-Gastronomie eine kreative Lösung gefunden. Bei gutem Wetter wird sogar gegrillt.

Bratwurst und Bier mit Blick auf den Rhein in Duisburg

Was viele Ausflügler seit vielen Jahren immer wieder das „Aschlöksken“ ansteuern lässt, ist der schöne Blick auf den Rhein. Den an sonnigen Tagen mit einer kühlen Flasche Bier in der Hand zu genießen, ist allein schon die Anreise wert. Das ist ein Riesenpfund, das diese Location zum absoluten Kult-Lokal und Ausflugs-Hotspot macht.

Dabei wirkt das äußere Erscheinungsbild immer etwas unaufgeräumt, geradezu verwinkelt, ein piekfeines Ausflugslokal für sonntäglich getrimmte Gäste ist das „Aschlöksken“ sicher nicht. Aber ein liebenswerter Ort, an dem man herrlich chillen und die Zeit vergessen kann.

Vor zwei Jahren schien die Idylle allerdings bedroht. Der Aufenthalt am neuen Deich und das Sitzen in unmittelbarer Nähe des Deichradweges waren nicht mehr erlaubt; nach vielen Jahren der Deichnutzung verbot die Stadt Duisburg sie aus Sicherheitsgründen. Ein echter Schlag für Betreiber und Gäste.

Nach Stuhlverbot am Deich: Aschlöksken findet kreative Lösung

Die Betreiberfamilie – Christel Schwenke betreibt mit ihrem Sohn Markus das Ausflugslokal in dritter Generation – wurde daraufhin kreativ, Aufgeben war keine Option. Zur Freude der Gäste schufen Mutter und Sohn auf dem Gelände der Gartenwirtschaft Bereiche, von denen aus Besucher wieder den Blick auf den Rhein und die grünen Auen haben, ohne gegen die Auflagen zu verstoßen.

Vor der Getränkeausgabe am Aschlöksken gibt es bei schönem Wetter Schlangen.
Vor der Getränkeausgabe am Aschlöksken gibt es bei schönem Wetter Schlangen. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Und wenn sonntags Markus Schwenke bei gutem Wetter den Grill in Betrieb nimmt, ist das Ausflugsglück perfekt. Dass die Schwenkes mit ihrem Angebot den Geschmack ihrer Gäste treffen, zeigen die langen Schlangen vor der Getränkeausgabe (Flasche Bier für 2,20 Euro, Weizenbier 3 Euro) und der gut frequentierte Grillstand. Hier gibt es eine vom Autor dieser Zeilen persönlich getestete und mit Höchstwertung versehene Bratwurst (3 Euro), leckere Nackenkoteletts (4 Euro) und würzige Frikadellen.

Essen und Trinken: Das gibt es in Duisburgs Aschlöksken

Auch unter der Woche brauchen die Gäste nicht hungrig den Rückweg anzutreten. „Da gibt es natürlich auch ein kleines Angebot an Speisen, dann gibt‘s die Bratwurst halt aus der Pfanne“, sagt Christel Schwenke. Wer sich nicht mit einer Flasche Bier zufriedengeben möchte, kann zwischen Wein und Sekt, aber auch zwischen alkoholfreien Getränken wählen. Erwähnenswert ist auf jeden Fall das Kuchenangebot. Hier kann man dem ebenfalls getesteten Apfelkuchen (2 Euro) nur Bestnoten bescheinigen. Eis und Süßigkeiten für die Kids gibt es natürlich auch.

„Das Bier schmeckt, und der Grill bietet auch einiges.“

Peter Schepe

Claudia und Peter Schepe haben keinen langen Weg zu ihrem Lieblingsausflugslokal. Je nach Lust und Laune kommen sie per Rad über den Deich oder wandern auch schon mal durch die Felder des landwirtschaftlich geprägten Duisburger Südens. An diesem Junisonntag genießen sie mit Freunden das schöne Wetter am Rhein. Warum sie das „Aschlöksken“ so schätzen? Für Peter Schepe keine Frage: „Hier ist es einfach gemütlich, man sitzt mitten in der Natur und genießt einige schöne Stunden mit seinen Freunden. Das Bier schmeckt, und der Grill bietet auch einiges. Was will man mehr?“ Ehefrau Claudia ergänzt: „Wir kommen seit über 30 Jahren hier hin. Das Lokal ist einfach urig, man trifft nette Leute und hat schnell Kontakt.“

Peter und Claudia Schepe, Karin Moor, Jutta Hoffmann und Rainer Moor genießen ihr Bier im Aschlöksken.
Peter und Claudia Schepe, Karin Moor, Jutta Hoffmann und Rainer Moor genießen ihr Bier im Aschlöksken. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Ein Geheimtipp ist das urige Gartenlokal in unmittelbarer Nähe zum Rhein schon längst nicht mehr. Übrigens: Der Name „Aschlöksken“ hat einen historischen Hintergrund. An der Stelle, wo an schönen Tagen heute zahlreiche Radausflügler die Natur genießen, war früher eine Kohleverladestelle. Die Kohle wurde von Dampfschiffen angeliefert und dann mit Loren zu den Häusern gebracht. Ein „r“ hat in dem Namen, unter dem das Gartenlokal in der Region bekannt ist, wirklich nichts zu suchen.

>> ASCHLÖKSKEN: ZWISCHEN DUISBURG UND DÜSSELDORF

  • Nur hundert Meter liegt die grüne Idylle mit dem Charme der 1960er-Jahre von der Düsseldorfer Stadtgrenze entfernt, praktisch auf halbem Weg zwischen Serm und Wittlaer.
  • Auch wenn die Gaststätte eine Düsseldorfer Adresse hat, liegt sie dennoch eindeutig auf Duisburger Stadtgebiet.
  • Die Adresse: Gartenwirtschaft Schwenke, Am Hasselberg 290, 40489 Düsseldorf.
  • Öffnungszeiten: dienstags, donnerstags und freitags ab 12 Uhr; mittwochs, samstags und sonntags ab 11 Uhr. Montag ist Ruhetag.