Duisburg. Erdbeeren zum Selbstpflücken gibt‘s bei Bauer Beumer in Serm. Er erklärt, warum diese Saison nicht leicht ist – und was Besucher beachten müssen.

Weit entfernt vom Großstadttrubel, die Sonne scheint, Erdbeeren, so weit das Auge reicht: Dieses idyllische Bild bietet das Erdbeerfeld von Landwirt Heinrich Beumer in Serm. Das Besondere: Die Erdbeeren können hier auch selbst gepflückt werden. Dieses Jahr aber später als sonst – es gab nämlich einige Startschwierigkeiten.

+++ Folgen Sie der WAZ Duisburg auch auf Instagram +++

Erdbeerzeit: Regenreicher Frühling sorgt für spätere Ernte

Dass die Saison zum Selbstpflücken in diesem Jahr später gestartet ist als sonst – nämlich erst Ende Mai – liegt daran, dass die vergangenen Monate deutlich zu nass waren. Das bestätigt auch der Deutsche Wetterdienst: Das Frühjahr 2024 war mit eines der niederschlagsreichsten in NRW seit Messbeginn.

Für die Erdbeeren ist das gleich dreifach schlecht: Sie reifen später, der viele Regen sorgt für Fäulnis an den Pflanzen, außerdem ist ein nasses Erdbeerfeld ein Paradies für Schnecken: „Ich würde sagen, wir haben dieses Jahr drei- bis viermal mehr Schnecken als sonst“, sagt Beumer.

Auch interessant

Ein Teil des Feldes, nämlich der, auf dem die sehr frühen Sorten wachsen, musste aufgrund von Fäulnis schon dem Erdboden gleichgemacht werden. Sie hätte sonst auch die restlichen Erdbeeren befallen. „Unsere Mitarbeiter mussten hier schon ein paar Mal aufräumen“, sagt Beumer.

„Temperaturen wie heute (knapp 20 Grad) sind genau richtig.“ Es dürfe nur nicht weiter regnen, Hitze sei aber natürlich auch nicht gut. Durch die unterschiedlichen Witterungen ist jede Erdbeersaison anders als die vorherige: „Mit den Erdbeeren wird es nie langweilig.“

Lecker: Frisch vom Feld schmecken die Erdbeeren am besten.
Lecker: Frisch vom Feld schmecken die Erdbeeren am besten. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Bald ist die Erdbeerzeit schon wieder vorbei

Dass die Erdbeeren später gereift sind als in den vergangenen Jahren, bedeutet aber nicht, dass sich die Saison verlängert. Die geht in der Regel bis Ende Juni/Anfang Juli. Die späteste Sorte könne vielleicht noch bis in die zweite Juliwoche geerntet werden, so Beumer.

Bis dahin bleibt das Feld zum Selbstpflücken geöffnet. Mindestens ein Kilo sollen Besucher pflücken: „Manche naschen auch nur eine halbe Stunde und wollen dann mit 300 Gramm im Korb wieder gehen.“ Naschen sei zwar erlaubt, aber eben nur in Maßen. 5,50 Euro kostet ein Kilo von Beumers Erdbeeren. Eigentlich ein normaler Preis, außerdem keine Steigerung zu 2023. Die Inflation spürt Beumer trotzdem: „Die Leute achten einfach viel mehr auf ihr Geld.“

Auch interessant

Tipps zum Selbstpflücken vom Profi gibt es auch: Am besten direkt am Stiel pflücken und dabei möglichst sanft sein – jede kleine Delle führt nämlich zu kürzerer Haltbarkeit.