Duisburg. Nach einem erneuten schweren Arbeitsunfall bei Thyssenkrupp in Duisburg-Bruckhausen kämpft ein 23-Jähriger um sein Leben. Eine Überprüfung läuft.
Nach einem Arbeitsunfall im Warmbandwerk 1 auf dem Gelände von Thyssenkrupp-Steel (TKS) in Duisburg-Bruckhausen besteht für einen Arbeiter Lebensgefahr.
Wie die Polizei auf Nachfrage bestätigt, ereignete sich der Unfall bereits am vergangenen Montag, 21. November. Um 20.20 Uhr informierte ein Mitarbeiter der Unternehmenssicherheit die Polizei. Beamte fuhren das Industrieareal im Duisburger Norden an und nahmen die Ermittlungen auf. „Ein Fremdverschulden können wir ausschließen“, berichtet Polizeisprecher Jonas Tepe jetzt.
Der 23 Jahre alte Betroffene wurde umgehend in eine Klinik gebracht. Dort kämpfen Mediziner auch eine Woche nach dem Vorfall noch um das Leben des TKS-Mitarbeiters.
Details zum Unfallhergang sind noch nicht bekannt. Das Amt für Arbeitsschutz der Bezirksregierung hat mit der Überprüfung begonnen.
Unfall bei Thyssenkrupp in Duisburg: Geplante Modenschau abgesagt
Thyssenkrupp-Steel sagte kurz nach dem Unfall die für den 2. Dezember geplante Modenschau „Der heißeste Laufsteg der Welt“ ab: „Unser Fokus liegt nun auf der uneingeschränkten Aufklärung dieses Unfalls und unser aller Aufmerksamkeit für sicheres Arbeiten“, hieß es in einer Mitteilung der Bekleidungsmarke „august & alfred“, die der Stahlhersteller gemeinsam mit dem Modelabel Grubenhelden betreibt.
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Bereits im Oktober war es auf dem TKS-Werksgelände in Bruckhausen zu einem folgenschweren Unfall gekommen: Ein 26 Jahre alter Mitarbeiter der Fremdfirma Buchen Umweltservice erstickte da in einem metertiefen Schlackebecken. Wie er dort hineingelangte, ist bislang unklar. Auch hier läuft die Überprüfung durch die Düsseldorfer Bezirksregierung. Die Ermittler der Polizei schlossen nach umfangreichen Nachforschungen wie im aktuellen Fall ein Fremdverschulden aus.
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