Duisburg..
Ersan Senlik macht die Ausbildung zum Mechatroniker Spaß, er macht seinen Ausbildern Freude – dennoch kann der 22-Jährige nicht mit einer Festanstellung bei der Polizei rechnen. Wegen solcher Probleme hatte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) am Montag NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider eingeladen.
An der „Werkbank der Behörde“, der polizeieigenen Werkstatt an der Neudorfer Fraunhofer Straße begrüßte Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels den hohen Besuch und konfrontierte ihn zugleich mit einem Problem: Sechs Auszubildende rund um Autotechnik und IT beschäftigt die Polizei, und das bei einem Altersschnitt um 50 Jahre. Was Weert Albers, Vorsitzender der GdP-Kreisgruppe Duisburg, besonders empört: Auszubildende werden nach ihrer Gesellenprüfung derzeit allenfalls für ein halbes Jahr übernommen, und das auch nur bei entsprechender Kassenlage.
Und an deren Zustand ließ Schneider keine Zweifel: „Die Landesregierung hat wenig Geld.“ Doch auch diesem Argument hatten die Duisburger Polizisten Gewichtiges entgegenzusetzen: eine mobile Einsatzleitstelle mit fünf Arbeitsplätzen, Standheizung, Klimaanlage und eigener Stromversorgung, in elf Monaten von den Azubis aus einem ausgedienten Polizeifahrzeug umgebaut. 37.850 Euro hat die Polizeizentrale auf Rädern gekostet, bei Fremdvergabe des Auftrags wären 150.000 Euro fällig gewesen.
400 Fahrzeuge in altem Polizeigrün, neuem Blau und in dezenten zivilen Varianten betreut die Behörden-Werkstatt in Neudorf, vom Mannschafts- über Streifen- und Radarwagen bis zum Polizeimotorrad. Einer Privatisierung solcher Arbeiten erteilte Schneider am Montag eine klare Absage.
Polizeigewerkschafter Albers machte beim Ministerbesuch deutlich, dass die Übernahme von Auszubildenden im technischen Bereich auch in einem unmittelbaren Zusammenhang steht mit der Sicherheit der Bürger, der eigentlichen Kernaufgabe der Polizei. Fehlten erst einmal als Folgen von Personalabbau und zu hohem Altersdurchschnitt im technischen Bereich dringend notwendige Fachkräfte, müssten Aufgaben auf Beamte übertragen werden, die wiederum eigentlich anderes zu tun hätten, nämlich als Ordnungshüter.