Warum die Stadt Duisburg kein Geld für den MSV hat
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Duisburg. Nicht nur den MSV traf die Nachricht vom Zwangsabstieg wie ein Schlag. Auch Oberbürgermeister Sören Link zeigte sich von der Entscheidung betroffen. Welche Konsequenzen der Abstieg des Klubs für die Stadt hat: keiner kann es absehen. Doch fest steht: Die Stadt hatte einfach kein Geld für den MSV.
Auch wenn OB Sören Link am Mittwoch immer wieder auf dem Handy nachschaute: Für ihn war wohl klar, dass der MSV ohne Lizenz aus Frankfurt zurückfährt. Und doch, die Betroffenheit war groß. Welche Konsequenzen nun daraus für die Stadt folgen, ist noch offen und steht und fällt mit der Frage, in welcher Liga die Zebras spielen werden. Und ob eine Insolvenz droht oder ob es einen Schuldenschnitt geben wird.
Für Duisburgs Stadtobere auch in der Politik ist klar: Der MSV muss seine Hausaufgaben machen, ein Finanzkonzept erarbeiten. Auch wenn er eine Lizenz für die 3. Liga bekommen sollte: Die Finanzlücke für das Stadion würde nur noch größer. Die Arena mit 5 Mio € Mietlast bleibt der Knackpunkt.
Stadt steckt selbst in Finanz-Not
„Es ist keine Zeit, in Schockstarre zu verfallen. Soll der Verein sportlich und finanziell solide aufgestellt werden, so muss sofort gehandelt werden. Voraussetzung für einen Spielbetrieb in der dritten Liga ist die Klärung der Finanzierung der Stadionmiete“, meint auch Rainer Bischoff. Der SPD-Landtagsabgeordnete und sportpolitische Sprecher deutete an, dass das Land NRW „zu vielerlei Hilfestellung bereit“ sei. Es steht bekanntlich mit einer Millionen-Bürgschaft fürs Stadion im Wort. Vor Wochen war bereits ein 60-Prozent Schuldenschnitt auch mit der Gläubiger-Bank vorbereitet. Zehn Millionen hatte das das Land gekostet
Bei aller MSV-Liebe der Stadt: Geld wird’s aus dem Stadtsäckel nicht geben. Dass städtische Töchter wie die Stadtwerke-Holding, die Wirtschaftsbetriebe und die Stadion-Mitgesellschafterin DBV ihre Kredite, gestundeten Zinsen und Rechnungen in einer Gesamtsumme von über sechs Millionen möglicherweise teils oder ganz abschreiben müssen, wäre schon Last genug. Auch DBV-Chef Utz Brömmekamp, die eine 2,5 Mio €-Einlage am Stadion hält, drängt zu schnellen Gesprächen mit dem Land und der Bank – die nächsten Zinszahlungen werden fällig.
Trauernde MSV-Fans
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Derweil signalisieren auch die beiden großen Ratsfraktionen SPD und CDU bei aller Fan-Liebe Distanz. Auf finanzielle Abenteuer lässt sich keiner ein. Die Stadt hat getan, was sie konnte, meinte SPD-Fraktionschef Mettler. Er sieht einen Neuanfang eher in der 4. Liga. „Das war kein Unglück wie ein Gewitter“, sieht CDU-Amtskollege den MSV in der Pflicht.
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