Duisburg-Neuenkamp..

Auf dem Parkplatz Am Schlütershof parkt die Welt: Bulgarische, polnische und spanische Transporter stehen neben einem Milchlaster aus dem Münsterland. Schätzungsweise 120 Brummis haben auf der Fläche hinter der Tankstelle im Gewerbegebiet Neuenkamp Platz. Es ist momentan der einzige Standort, an dem die Fahrer auch nachts stehen können, vorausgesetzt, sie wollen eine gewisse Infrastruktur nutzen und nicht am Straßenrand ruhen. Ein bisschen Komfort gibt es auch: Duschen, einen guten Kaffee und sogar eine Waschmaschine.

Die „Total“-Tankstelle von Dimitrios Cacagiannis hat sich auf die Kundschaft spezialisiert und tischt „Reelles“ auf“: Eintöpfe, Schnitzel, Pommes. Reiner Klumpp macht Mittag. „Mahlzeit“, grüßen die Berufskollegen, als die die Tankstelle betreten. Der Mann mit der orange-farbenen Weste hat Gyros-Pommes geordert und genießt die Pause. Eine Woche lang kurvt er von Sindelfingen durch die Republik. Aktuell kommt er aus Belgien, da lag Duisburg an der Strecke. Je nach Route übernachtet er jeden Abend woanders. „Es ist einigermaßen komfortabel, im Winter geht’s mit Standheizung, nur im Sommer, wenn’s richtig warm ist und die Klimaanlage nicht funktioniert, macht das keinen Spaß.“

Sieben Euro Gebühr

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Sieben Euro kostet der Stellplatz über Nacht in Duisburg. Die Gebühr wird umgerechnet in Verzehrgutscheine, die die Trucker bei Cacagiannis einlösen können. Die Parkmöglichkeiten sind gefragt. „Wir liegen zentral und sind gut zu erreichen“, erklärt der Pächter, der seit 2006 die Tankstelle betreibt. Deshalb blickt er mit Interesse auf die Pläne, die ein Investor für das Kreuz Kaiserberg entwickelt.

Erst einmal macht er sich aber noch keine Sorgen. „Wir haben viele Stammfahrer, die hier halten.“ So wie Klumpp. Der findet es gut, dass es zusätzliche Rastmöglichkeiten gibt. Gute sanitäre Anlagen seien Pflicht, ein gewisses Extra wäre aber auch schön: „Es gibt sogar schon Autohöfe, zu denen ein Fitness-Center gehört, dann ist es abends nicht so langweilig.“

Sein Kollege Günter Lake ist es hingegen fast egal, wo er abends parkt. „Mein Navi bringt mich immer zum nächsten Rastplatz.“ So ist es denn auch eher Zufall, dass er gerade in Duisburg gelandet ist.