Duisburg. Die Doxs!-Jugendjury ehrt Regisseurin Juliette Klinke für ein dokumentarisches Essay über Filmpionierinnen mit dem Preis „Großen Klappe“.
Die belgische Produktion „Dans le silence d’une mer abyssale/In der Stille eines abgrundtiefen Meeres“ ist Gewinnerin der „Großen Klappe“. Der mit 5000 Euro dotierte europäische Filmpreis für den besten Kinder- und Jugenddokumentarfilm wurde von der Doxs!-Jugendjury in Duisburg in diesem Jahr zum elften Mal vergeben. Preisstifterin ist die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).
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„Wer entscheidet, was erinnerungswürdig ist?“, fragt Regisseurin Juliette Klinke in ihrem dokumentarischen Essay. Obwohl Frauen schon in seinen Anfängen prägend für das Kino waren, kommen sie in der offiziellen Filmgeschichtsschreibung nur am Rande oder gar nicht vor. „Sie sind begraben in der Stille eines abgrundtiefen Meeres“.
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Der Film montiert Ausschnitte aus Filmen, die zwischen 1896 und 1940 von Frauen gemacht wurden. In ihrer Begründung schreibt die Jugendjury, dass im Film den „mutigen und innovativen Frauen“ endlich die Gerechtigkeit zuteil würde, die sie verdient hätten. Die von der Regisseurin gewählte Form unterstreiche die Thematik „durch bemerkenswert aufwendig zusammengestelltes Archivmaterial in Kombination mit einer poetischen, aber klar strukturierten Erzählweise.“
Eine lobende Erwähnung sprechen die Jugendlichen für die deutsche Produktion „Seepferdchen“ von Nele Dehnenkamp aus. Der 16-minütige Film setzt sich mit der Fluchtgeschichte der Protagonistin Hanan und ihrer damit zusammenhängenden Angst vor Wasser auseinander.