Feinschliff für die Riesen-Sandburg im Landschaftspark Nord
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Duisburg.. Sommerspektakel im Duisburger Landschaftspark. Dort arbeiten 18 Sandschnitzer und acht Bauhelfer an der größten Sandburg der Welt.
Lukas Bruggemann wischt sich die Schweißperlen von der Stirn. Er greift zur Schaufel und wirft eine Schippe voll Sand in die Tiefe. Noch einmal besprüht er die Spitze des Sandturmes mit Wasser und schnitzt mit einem Skalpell den vorerst letzten Feinschliff in das Fenster des Turmes. Dann hat er Mittagspause. Ein Bagger bringt ihn aus schwindelerregender Höhe zurück auf den Boden. Bruggemann macht sich auf den Weg zur Jugendherberge. Dort gibt es eine Stärkung. Der etwa 16 Meter hohen Sandburg kehrt er für die nächste Stunde erst einmal den Rücken.
Bruggemann ist hauptberuflich Sandschnitzer, oder wie man in der Fachsprache sagt „Sandcarver“. Zusammen mit einem internationalem Team erbaut er die bald größte Sandburg der Welt im Landschaftspark Nord. Damit würde die Stadt ins Guinness-Buch der Rekorde kommen. Den Antrag darauf hat der Reiseveranstalter Schauinsland-Reisen gestellt. Und um diesen Rekord zu knacken, ist Bruggemann am Werk. Seit 15 Jahren reist er um die Welt. um dort zu arbeiten, wo viele Urlaub machen: im Sand. „Ich bin in den Niederlanden am Strand groß geworden. Schon als kleiner Junge habe ich es geliebt im Sand zu spielen“, erzählt er. Aus Anfangs kleinen Kunstwerken sind mittlerweile die größten Skulpturen der Welt geworden.
Und die nächste soll in Duisburg stehen. Zwar kein typischer Ort für Urlaubstouristen, dennoch hat Duisburg bald etwas mit den Sonnenstädten Rio und Miami gemeinsam: sie zierten die bisher höchsten Sandburgen. Für Bruggemann ein besonderes Erlebnis, da er seinen eigenen Rekord knacken würde. Die Kumpels aus Miami sind ihm deswegen aber nicht böse. „Die haben mir viel Glück gewünscht. Rekorde sind eben da, um sie zu brechen“, schmunzelt der Niederländer. Sein Strohhut hängt tief im Gesicht, seine Augen werden von einer dunklen Sonnenbrille verdeckt. Und auch mit Sonnenmilch hat sich der Carver eingecremt. Es ist zwar nicht Miami, aber auch in Duisburg muss sich Bruggemann vor der Sonne schützen. 25 Grad und strahlender Sonnenschein.
Der Wettergott hat das Gebet vom Reiseveranstalter erhört. „Das passt natürlich perfekt. Strandfeeling in Duisburg“, freut sich Simone Feier-Leist, Unternehmenssprecherin: „Wir möchten den Menschen in Duisburg und Umgebung eine kurze Auszeit vor der Haustüre gönnen.“ Das Angebot wird angenommen. Auf dem aufgeschütteten Strand tummeln sich Familien. Die Eltern genießen das Wetter vom Liegestuhl aus, die Kinder spielen im Sand. Natürlich mit Blick auf die große Burg. Besonders die kleinen Jungs schauen neugierig hinauf. Für sie ein Traumberuf „Oft werden wir gefragt wie man denn Sandburgenbauer wird“, erzählt Bruggemann. Er hat sich seinen Traum erfüllt – den Traum von einem Beruf mit Sand zwischen den Zehen.
Insgesamt arbeiten 18 Sandcarver und acht Bauhelfer an der womöglich bald größten Sandburg der Welt. Den aktuellen Weltrekord hält Miami mit einer Burg in Hohe von 13,97 Metern. Das Werk in Duisburg misst bislang um die 16 Meter. Am 2. September kommt ein Rekord-Richter vom Guinness-Buch um die Burg zu vermessen. Damit bis dahin auch alles stehen bleibt, überwacht ein Security-Team das Kunstwerk in der Nacht.
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