Duisburg-West.

Wenn Duisburger Kinder- und Jugendtheater in Zukunft einen Wagen brauchen, um Akteure, Kulissen und Equipment zu einer Vor-Ort-Vorstellung in einer Schule oder Kita zu schaffen, reicht in Zukunft ein Anruf beim Verein „Spiel(t)räume“, und dem Mimen steht dafür ein Bus der „Sprinter“-Klasse zur Verfügung. Dank der dicken Einzelspende eines anonymen Wohltäters besitzt der Verein jetzt einen solchen Wagen, den er den Ensembles der Region bei Bedarf kostenlos zur Verfügung stellt.

Seit diesem Jahr hat die Duisburger Kinder- und Jugendtheater-Szene diesen Förderverein. Eigentlich hatten dessen Gründer sich bereits Ende 2008 zusammengetan, um in Zeiten wegbrechender Zuschüsse vor allem dem Rheinhauser Kom’Ma-Theater unter die Arme zu greifen. Diverse bürokratische Fallstricke verlangten allerdings nach einer Satzungs- und Namensänderung. Doch seit Februar dieses Jahres ist das Projekt in trockenen Tüchern und der als gemeinnützig anerkannte Verein konnte seine Arbeit aufnehmen.

Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist, gerade Schülern aus sozial schwachen Milieus den Besuch von Theaterveranstaltungen zu ermöglichen. Ursula Happe, die Vorsitzende, weiß aus ihrer Berufspraxis als Schulleiterin: „Es gibt gar nicht so wenige Familien, in denen die drei Euro, die pro Kind fällig sind, wenn etwa das ReibeKuchenTheater bei Schulen zu Gast ist, einfach nicht da sind.“ In solchen Fällen können die Fördervereine der jeweiligen Schule bei „Spiel(tr)äume“ eine Förderung beantragen. Die beträgt in der Regel einen Euro pro teilnehmenden Schüler. „Wie das Geld auf die Kinder verteilt wird - ob jeder einen Zuschuss bekommt oder einzelnen Kindern der Eintritt komplett bezahlt wird - regeln die Vereine selber.“

Der Bus, den der Verein jetzt angeschafft hat, wird in der Regel am KomMa-Theater stehen, da das dort residierende „ReibeKuchenTheater“ ihn vermutlich am häufigsten brauchen wird. Martin Müllerhöltgen vom Ensemble: „Das kommt wie gerufen. Früher hatten wir für sowas unseren eigenen Transporter, aber der hat keine Umweltplakette, und inzwischen ist auch unsere Ausnahmegenehmigung abgelaufen.“ Aber auch andere Ensembles können ihn für Vorstellungen an Schulen nutzen. Ursula Happe: „Ein Anruf genügt.“