Spinnen können faszinierend oder angsteinflößend und ekelerregend sein. Viele entscheiden sich für das zweite. Spätestens nach Harry Potter haben sich die Bilder von den Riesenspinnen ,die den Menschen als ihre Beute sehen und kaum erwarten können, ihn zu verschlingen, in unseren Köpfen festgesetzt. Aber warum eigentlich? Woher kommt die Spinnenphobie?
Philipp Schroeder ist Spinnenexperte im Duisburger Zoo. Er arbeitet seit acht Jahren neben seinem Studium als Zoobegleiter. Er selbst gehört zu denen, die die Achtbeiner faszinierend finden. „Sie haben eine ganz andere Anatomie, einen anderen Bewegungsablauf durch ihre acht Beine und außergewöhnliche Fähigkeiten“, schwärmt er, während ein Exemplar der „Kraushaar Vogelspinne“ zwischen uns auf dem Tisch sitzt. Ganz ruhig sitzt das Tier da. Bis auf ein leichtes Tasten mit den Beinen, um sich zu orientieren, regt es sich nicht. „Wie Sie sehen, gibt es eigentlich keinen Grund sich vor ihnen zu fürchten“, beruhigt Schroeder. Trotzdem seien der ganze Körperbau, der Bewegungsablauf, den wir durch die acht Beine gar nicht einschätzen können, und auch mangelnde Information der Grund, weshalb viele lieber Abstand zu Spinnen halten. Dabei ist „unser kleiner Freud“ da auf dem Tisch kaum gefährlich für uns Menschen. „Das Gift ist sehr schwach und sie beißen auch nur in ganz besonderen Situationen, die man vorher absehen kann“, gibt Philipp Schroeder Entwarnung.
Faszinierende Tiere
So wie Schroeder von Spinnen spricht, scheinen sie wirklich spannende und faszinierende Tiere zu sein. Es ist interessant, die regungslose Spinne auf dem Tisch zu beobachten, aber das Bild der beängstigenden Riesenspinne bleibt im Kopf. Als dann der Moment kommt, in dem Philipp Schroeder mir anbietet, die Spinne doch auch selbst mal auf die Hand zu nehmen, fällt es mir nicht leicht, meine Angst zu überwinden. Aber dann sitzt sie ganz ruhig auf meiner Hand. Obwohl sie meine komplette Handfläche ausfüllt und der Körper recht dick wirkt, ist sie federleicht. Ich bemerke sie kaum, nur ihre feinen Haare sind zu spüren.
Die Möglichkeit zur Spinnenbegegnung gibt es am 16. März beim Seminar „Keine Angst vor Spinnen - eine Konfrontation“ im Zoo. Philipp Schroeder wird zu Beginn ausführlich erklären, woher die Angst der Menschen vor Spinnen kommt. Er wird einige heimische Spinnenarten vorstellen und natürlich auch die Vogelspinnen. „Nach meinen Erfahrungen trauen sich die Leute eher eine Vogelspinne auf die Hand zu nehmen, als eine dünne Zitterspinne.“
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