Duisburg.. Das Metallhandelshaus Klöckner & Co aus Duisburg will das US-amerikanische Unternehmen Macsteel Service Center übernehmen. Dadurch sollen auch neue Geschäftsgebiete erschlossen werden: Unter anderem ist ein Stahl-Center in China geplant.
„Wir wollen weiter wachsen, durchaus auch aggressiv“, kündigte Gisbert Rühl, der Vorstands-Chef von Klöckner & Co, im Januar an. Jetzt ist er zur Tat geschritten. Das Metallhandelshaus mit Sitz im „Silberpalast“ am Hauptbahnhof übernimmt nach erfolgreich abgeschlossenen Verhandlungen sowie den notwendigen kartellrechtlichen Zustimmungen das US-amerikanische Unternehmen Macsteel Service Centers. (MSCUSA).
MSCUSA ist eines der führenden Flachstahl-Service-Center-Unternehmen in den USA. Für das Geschäftsjahr 2011 wird ein Umsatz von 1,8 Mrd Dollar erwartet. Durch die Akquisition verdoppelt Klöckner & Co Umsatz und Standorte in Nordamerika und wird damit nach eigenen Angaben „einer der Top-3 Stahl- und Metalldistributoren in den USA“. Das bisher primär auf Langprodukte und Grobbleche ausgerichtete Produkt-Portfolio wird damit um Flachprodukte erweitert.
Kaufpreis von maximal 660 Mio US-Dollar
Der in bar zu entrichtende Kaufpreis für das Eigenkapital gibt Klöckner & Co mit maximal 660 Mio US-Dollar an. Zudem würden Schulden einschließlich Pensionsverpflichtungen in Höhe von 258 Mio Dollar übernommen. Der daraus resultierende Unternehmenswert von 918 Mio US-Dollar entspreche dem Siebenfachen des erwarteten operativen Jahresgewinns für 2011. Sollte Macsteel ein Ergebnis unter 120 Mio erreichen, reduziere sich der Kaufpreis um bis zu 60 Mio.
Weiteres Wachstum soll auch neue Geschäftsgebiete erschließen: Die aktuelle Akquisition in den USA folgt der Strategie „Klöckner & Co 2020“, das wertschöpfungsintensivere Stahl-Service-Center-Geschäft auszubauen. So plant Klöckner die Gründung eines Stahl-Centers in China sowie die Übernahme eines größeren Metallhändlers in Brasilien. Das Unternehmen, so Rühl bei der Vorstellung der Bilanzzahlen für 2010, sei für weiteres Wachstum „solide finanziert“ und setze auf die Schwellenländer.