Duisburg. Nach dem Tarifkompromiss in der Stahlindustrie wird das Ergebnis in den Betrieben beraten. So reagieren die 18.000 Beschäftigten in Duisburg.

Nach der Einigung im Tarifstreit der Eisen- und Stahlindustrie in der Nacht zum vergangenen Mittwoch läuft die Bewertung des Kompromisses in den Betriebsräten und Vertrauenskörpern der Unternehmen. „Die Stimmung ist durchweg sehr positiv“, berichtet Ünsal Baser. Der Gewerkschaftssekretär ist seit der Einigung an der Basis unterwegs. Die Tarifkommission der IG Metall wird Anfang Juli über die Annahme des Verhandlungsergebnisses entscheiden.

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Dieter Lieske: Höchste prozentuale Erhöhung in der Stahlindustrie seit 30 Jahren

„Ich gehe davon aus, dass die Zustimmung nah bei 100 Prozent liegen wird“, vermutet Baser. Zwar hatte es in den sozialen Netzwerken nach der Einigung auch kritische Stimmen gegeben. „Das spiegelt aber nicht die Stimmung in der Belegschaft“, betont auch Dzenan Kurspahic, Sprecher des Betriebsrates von Thyssenkrupp Steel (TKS). Zwar liege der Abschluss unter der Forderung von 8,2 Prozent, aber: „Niemand will ernsthaft bei diesem Ergebnis in einen Streik.“

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„Das ist die höchste prozentuale Erhöhung in der Stahlindustrie seit 30 Jahren“, sagt auch Dieter Lieske, 1. Bevollmächtigter der Gewerkschaft in Duisburg, zu den vereinbarten 6,5 Prozent ab August und einer Laufzeit von 18 Monaten. Auch 500 Euro für die Monate Juni und Juli seien besonders für die unteren Lohngruppen der rund 18.000 Beschäftigten in Duisburg eine wichtige Entlastung, betont Ünsal Baser: „Das sind auch in der Steuerklasse 1 noch 120 Euro Netto pro Monat. Am Ende zählt, was im Geldbeutel ist.“