Duisburg. Der alte Standort ist zu klein geworden. Die Awo Duisburg plant neue Zentrale nach ökologischen Gesichtspunkten. Der Clou ist ein Eisspeicher.
Die Awo Duisburg baut eine neue Zentrale, die ökologisch und technisch auf dem neuesten Stand sein wird. Das alte Bürogebäude am Kuhlenwall 18 platzt nämlich aus allen Nähten. Los geht’s im kommenden Monat.
Das Grundstück am Pulverweg gehört der Arbeiterwohlfahrt bereits seit 20 Jahren. Bislang parkten Autos dort. Damit ist jetzt Schluss. Denn im Juli wird mit den Erdarbeiten für die neue Zentrale begonnen. Der derzeitige Vermieter der Räumlichkeiten am Kuhlenwall ist jedenfalls bereits informiert. Wenn alles glatt läuft, ist das Gebäude in zwei Jahren fertig. „Aber man weiß ja nie“, orakelt Awo-Geschäftsführer Hartmut Ploum.
Mehrere Mitarbeiter werden sich einen Schreibtisch teilen
Denn es sind auch Archäologen auf dem Grundstück unterwegs. Schließlich liegt der Baugrund keine hundert Meter von der alten Stadtmauer entfernt. Es ist also durchaus denkbar, dass die Experten schützenswerte Relikte finden, was den Bau verzögern würde. Bisher sind sie nur auf Fundamente von Häusern aus dem 19. Jahrhundert gestoßen, die aus archäologischer Sicht uninteressant sind.
Auf 1800 Quadratmetern sollen, über fünf Stockwerke verteilt, 60 Arbeitsplätze entstehen. Wobei sich mehrere Beschäftigte einen Arbeitsplatz teilen werden. Denn bei der Awo sind flexiblere Arbeitszeit-Modelle geplant. Ein Teil der Arbeit wird künftig zu Hause im Homeoffice erledigt. Auf Wunsch der Mitarbeiter, die in die Planung einbezogen waren, entstehen im neuen Gebäude Einzel- und Doppelbüros. „Aber der Grundriss ist flexibel. Das können wir jederzeit ändern, wenn sich andere Anforderungen stellen“, so Ploum.
Eine begrünte Terrasse für die Mittagspause
Moderne Büros, in denen man sich gerne aufhält, sei ein wichtiges Argument, wenn man gute Mitarbeiter will, so Ploum. Neben Arbeitsplätzen, die technisch auf dem neusten Stand sind, von der IT-Ausstattung bis zum Beleuchtungskonzept, sind sogenannte Meetingpoints geplant, ausgestattet mit einem Sofa und einer modernen Küche. Auch Pflanzen sind vorgesehen. Hier haben die Mitarbeiter die Gelegenheit, sich mit den Kollegen auszutauschen. Auch eine begrünte Dachterrasse für die Mittagspause steht zur Verfügung. Nicht nur die Awo-Geschäftsstelle, sondern auch andere Bereiche des Wohlfahrtsverbands, sollen dort einziehen. Wer genau, wird derzeit noch diskutiert.
Ausgeklügelt ist das Energiekonzept. „Das ist ökologisch und ökonomisch völlig neu“, versichert Ploum ganz begeistert. Der Großteil der Energieversorgung läuft über einen Eisspeicher unter dem Parkdeck. Mittels eines Wärmetauschers wird das Gebäude damit im Winter beheizt und im Sommer gekühlt. „Das ist nachhaltig und spart dreiviertel der Energiekosten“, so der Awo-Geschäftsführer.
Eine Photovoltaikanlage sorgt für den Strom. Die neue Zentrale erfüllt den KfW 55-Standard.
Auch an die Radfahrer wurde gedacht
Auch an Ladestationen für E-Autos und sichere Abstellplätze für Fahrräder wurde gedacht. Schon jetzt kommen viele Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt mit dem E-Bike zur Arbeit. Für Autos sind insgesamt 28 Parkplätze vorgesehen.
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Äußerlich orientiert sich das neue Gebäude an der Umgebung, an den Patrizierhäusern dort. Und auch für die Anbindung an dem Betonklotz auf der anderen Seite haben die Architekten eine Lösung gefunden. Bei der Planung waren Denkmalschützer mit im Boot.