Duisburg-Fahrn. Walsums Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann ist erbost: Ein städtischer Mitarbeiter verweigert seit einem Jahr die Nutzung von Parkplätzen an einer Auto-Waschstraße in Duisburg-Fahrn - Grund: Lärmbelästigungen für die Nachbarschaft. Plückelmann hält dieses Argument für Unsinn.

Über eine angebliche „Willküraktion“ eines städtischen Mitarbeiters ärgern sich Walsums Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann und der Betreiber der Auto-Waschstraße an der Goebenstraße/Ecke Weseler Straße, Burak Eren. Der Verwaltungsmann verweigere seit mehr als einem Jahr die Nutzung von neun Stellplätzen auf dem Betriebsgelände.

Um die Jahreswende 2010/2011 entstand die neue Autopflegeanlage. Im amtlichen Lageplan ist die Anlage samt der Parkplätze eingezeichnet. Die wurden für die acht Mitarbeiter und zudem für Kunden neben einem bereits bestehenden Garagenhof angelegt.

Warum ein Stadtmitarbeiter trotzdem die Nutzung untersagt, erschließt sich dem Bezirksbürgermeister und dem Betreiber der Anlage nicht und konnte auch bei einem Ortstermin am Mittwoch nicht geklärt werden. Plückelmann ist außer sich: „Da versuchen wir, sauberes Gewerbe anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen und dann kommt da ein Mitarbeiter der Stadt und demonstriert aus unerklärlichen Gründen seine Macht.“

Notfalls die Justiz bemühen

Als Argument habe der Verwaltungsmann angeführt, es sei mit Lärmbelästigungen für die Nachbarn zu rechnen. Auf Anfrage unserer Zeitung hieß es am Donnerstag ergänzend: Der Parkplatz liege in einem „reinen Wohngebiet“ und würde bei Nutzung „dieses Gebiet abwerten“. Lärm als Argument halten Eren und Plückelmann für Unsinn. Sie fragen sich, wieso von parkenden Autos an der vielbefahrenen Weseler Straße Lärm ausgehen soll. Beschwerden von Nachbarn wegen der Waschstraße gebe es keine, wohl aber, weil wartende Autos oft die Goebenstraße blockierten. Dieses Problem sollte durch die Privatparkplätze behoben werden.

Willkür ?

In diesem Fall muss der Bürger den Eindruck gewinnen, dass ein städtischer Mitarbeiter willkürlich entscheidet. Die Gründe sind schwer nachvollziehbar.Duisburgs Ruf ist längst nicht mehr der beste und die Stadt kommt aus den Negativschlagzeilen kaum noch heraus. Jetzt auch noch Geschäftsleute zu vergrätzen, die aus einem vergammelten Gelände eine blitzsaubere und gut frequentierte Service-Anlage mit acht Mitarbeitern gemacht haben, ist so überflüssig wie ein Kropf. Sowas spricht sich herum.Wenn es selbst dem Bezirksbürgermeister nicht gelingt, den Verwaltungsmann zu überzeugen, dann hilft wohl nur noch eines: Dann muss der Dezernent oder gar der OB eingeschaltet werden. Gregor Herberhold

In der Anlage werden werktags 50 bis 80 Autos, samstags bis zu 200 gereinigt. In einem mit Lärmschutzwänden abgeschotteten Bereich gibt es zudem Staubsauger. In der angeschlossenen Servicehalle werden Kleinigkeiten erledigt wie Öl- und Luftdruckkontrollen.