Duisburg. In der neuen Ausgabe des Yps-Heftes lässt der Duisburger Comic-Zeichner Martin Tazl Schlebartz vom Gleis die gierigen Finger nach der Münchner Wiesn ausstrecken. Wo im Oktober ausgelassen das Bad im Sündenpfuhl genossen wird, will der nimmersatte Bischof seinen neuen Protz-Dom errichten.
Es gibt Menschen, die schreien einfach danach, dass man sie lächerlich macht, weil sie es selber so gut können. Und einer von ihnen hat so laut geschrien, dass er noch in Rom zu hören war. Das Geschrei ist allerdings nicht nur dem Heiligen Vater dort zu Ohren gekommen, sondern hat sich auch in die Gehörwindungen des Duisburger Comic-Zeichners Marti Tazl geschraubt.
Und da der nicht erst seit seiner Karikatur des kleinen Bürgermeisters gerne politisch wichtige Figuren, oder solche, die meinen, dies zu sein, „mit dem Zeichenstift filetiert“, hat er sich des prunksüchtigen Bischofs vom Limburg angenommen. Als Plattform für die Geschichten des „verrückten Bischofs mit dem irren Blick“ dient ihm die neue Ausgabe des Yps-Heftes, für das Tazl seit 2013 den Stift schwingt.
Neuen Protz-Dom errichten
Nachdem er sein Werk in Limburg nicht beenden konnte, richtet Bischof Schlebartz vom Gleis seinen gierigen Blick auf die Münchner Wiesn. Genau dorten, wo im Oktober jährlich und ausgelassen das Bad im Sündenpfuhl ausgiebig genossen wird, will der nimmersatte Bischof seinen neuen Protz-Dom errichten.
Da sei nicht nur Gott vor, sagt das karierte Känguru und stürzt sich mit seinen Freunden in das Getümmel, um des Bischofs höllisches Ansinnen zu verhindern und die Münchener im Kampf um den Erhalt ihres Oktoberfestes zu unterstützen. In genau den mischen sich allerdings auch noch andere bekannte Persönlichkeiten ein und geraten dabei zwischen die Fronten. Als reuige Sünder lässt Tazl aufmarschieren: den Roberto, den Heino (den wahren, versteht sich), den Jürgen, Wurst-Uli und den Weiner. Und das Bobbele hat auch einen Auftritt.
Spätestens das Schlussbild, das irgendwie an aufmüpfige Bewohner eines gallischen Dorfes erinnert, zeigt deutlich,welchen Spaß Tazl beim Zeichnen dieser Geschichte hatte. Der dürfte ihm auch nicht so schnell ausgehen, denn im aktuellen Tagesgeschehen gibt es noch eine Menge Leute, die laut schreien.