Sonntagabend um Punkt 18 Uhr stehen die wenigen Vertreter der Linkspartei, die zur Präsentation der Wahlergebnisse ins Rathaus gekommen sind, ganz vorne links. Wenige Minuten später werden die meisten von ihnen den Vorteil nutzen, dass es von hier aus nur ein kurzer Weg bis zur Tür ist. Schnell weg.
Nur 2,5 Prozentpünktchen stehen auf der großen Leinwand unter der Linkspartei. Die Linken sind landesweit in der Versenkung verschwunden. Etwas später wird sich zeigen, dass das Ergebnis in Duisburg etwas besser ist. Doch noch nicht einmal hier, wo in den vergangenen Wahlkampftagen das komplette Spitzenpersonal der Partei aufgelaufen ist, erreicht die Linkspartei die fünf Prozent.
Die Linke ist am Boden zerstört. Die verliert auch ihre Landtagsabgeordnete Anna Conrads, die auf einem aussichtsreichen Platz auf der Landesliste stand. Edith Fröse, Kandidatin und Sprecherin des Kreisverbandes, hat das schlimme Ergebnis aber schnell abgeschüttelt. „Das ist heftig“, sagt sie. Und gibt sich sofort wieder kämpferisch: „Jetzt müssen wir uns auf den außerparlamentarischen Kampf konzentrieren.“ Ihre Partei bleibe in den Gewerkschaften verwurzelt. Fröse: „Wir waren das soziale Gewissen der SPD..“
„Rot-Rot-Grün steht“
Für Duisburg werde der miserable Wahlausgang, der so von den Linken in Duisburg überhaupt nicht erwartet worden war, keine Auswirkungen haben. „Rot-Rot-Grün steht und wir haben in Duisburg weiter die Gelegenheit, unsere politischen Vorstellungen umzusetzen“, so Fröse.