Duisburg.. Im Mordfall Richard H. ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft nicht mehr. Die Gewalttat im Drogenmilieu wird möglichweise nie geklärt werden.

Warum musste Richard H. sterben? Nicht auszuschließen ist, dass es nie eine Antwort auf diese Frage geben wird. Nach dem gewaltsamen Tod des 41-jährigen Niederländers hat die Staatsanwaltschaft Duisburg jetzt das Verfahren gegen vier Männer, die als mögliche Täter in Frage gekommen waren, eingestellt. "Es gibt keine weiteren Ermittlungsansätze", sagt der zuständige Staatsanwalt Martin Mende, "es wird nicht mehr aktiv ermittelt."

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Die winzige Krummbeeckstraße in Duisburg-Beeck ist nicht gerade erste Wohnlage. Zwar eine Sackgasse, aber unmittelbar an der A 42 und der viel befahrenenen innerstädtischen Kreuzung Hoffsche und Friedrich-Ebert-Straße gelegen. In einer Wohnung der der Hoffschen Straße zugewandten Häuser fanden Nachbarn am 16. Oktober 2019 gegen 22 Uhr abends den Leichnam des 41-Jährigen. Schnell gingen die Ermittler der Duisburger Kripo von einem Raubmord im Drogenmilieu aus. Unterstützung erhielten sie bei der Klärung der Tat auch von Experten des Landeskriminalamts in Düsseldorf. Gesucht wurde nach möglichen Tätern aus dem Umfeld des Opfers, die nach der Tat plötzlich über eine größere Menge Bargeld verfügen konnten.

Vier Männer wieder aus der Untersuchungshaft entlassen

Die vier zunächst verdächtigen Männer stammten aus der gleichen Szene wie Richard H. Im März und April des vergangenen Jahres wurden sie festgenommen. Die 22- bis 33-Jährigen kamen in Untersuchungshaft. Aber schon seit dem vergangenen Sommer sind sie wieder auf freiem Fuß. Der Tatverdacht gegen das Quartett habe sich nicht erhärten lassen, sagt Staatsanwalt Mende.

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Schon vor den Festnahmen hatte die Polizei einen enormen Aufwand betrieben, um den Fall zu klären. Zahlreiche Hinweise waren bei den Beamten nach mehreren Zeugenaufrufen eingegangen. Ein entscheidender war offenbar nicht darunter. Auch eine große Plakat-Aktion in Beeck und die Auslobung einer Belohnung in Höhe von 4000 Euro seitens der Staatsanwaltschaft brachten keinen Durchbruch. Inzwischen gilt nicht einmal mehr als gesichert, ob der oder die möglichen Täter bei dem Mord überhaupt Bargeld oder etwa Drogen erbeutet haben.

Polizei Duisburg hat die Mordkommission "Django" aufgelöst

Unter welchen Umständen Richard H. ums Leben kam, sagt die Staatsanwaltschaft auch nach der Einstellung des Verfahrens aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Dabei handele es sich schließlich um Täterwissen. Ein Suizid oder ein internistischer Notfall seien allerdings ausgeschlossen. "Er starb durch Fremdeinwirkung", sagt Mende.

Sollte doch noch ein entscheidender Tipp kommen, könnten die Ermittlungen "jederzeit" wieder aufgenommen werden, so der Staatsanwalt. Groß sind die Aussichten darauf nicht. Längst aufgelöst ist inzwischen die Mordkommission "Django", die die Polizei einen Tag nach dem Fund des Toten eingerichtet hatte. Und auch die Belohnung würde inzwischen nicht mehr gezahlt, selbst wenn noch brauchbare Hinweise kommen sollten.

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