Duisburg-Hochfeld. Ein Geschäftsmann will ein Wettbüro in Duisburg-Hochfeld eröffnen. Die Stadt will dies verhindern. Denn der Stadtteil soll schöner werden.

Der Betreiber eines Wettbüros möchte am Brückenplatz in Hochfeld einen neuen Laden eröffnen. Die Politik will dies verhindern. Deshalb entscheidet der Rat in seiner Sitzung am 25. November über eine Änderung des Bebauungsplans. Damit könnte die Vergnügungsstätte ausgeschlossen werden. Die Bezirksvertretung Mitte begrüßt eine Änderung des Bebauungsplans.

Es geht um die Heerstraße im Bereich zwischen Bach- und Walzenstraße. Nach dem geltenden Recht wäre ein Wettbüro dort zu genehmigen. Doch die Stadtplaner haben gute Gründe gegen eine solche Ansiedlung. Denn schon jetzt sei im dem Bereich „eine Abwärtsspirale bei der Qualität der Wohn- und Gewerbenutzung im Gange.“ Eine Ansiedlung von Wettbüros oder Spielhallen würde den Effekt noch verstärken.

Ein Wettbüro schwächt auch noch die angrenzenden Wohngebiete

Ein Wettbüro würde außerdem auch die angrenzenden Wohngebiete schwächen, so die Befürchtung der Stadt. Lange Öffnungszeiten und hohe Kundenfrequenz in den Abendstunden stören die Ruhe der Anwohner. Das passt nicht in einem Bereich, den man seit 2001 durch Förderprogramme von Land und Bund aufzuwerten versucht. Ein schwieriges Unterfangen, wie der Leerstand etlicher Ladenlokale zeigt. Da Betreiber von Spielhallen und Wettbüros oft bereit sind, hohe Mieten zu zahlen, würde sich die Situation des verbliebenen Einzelhandels, der dabei nicht mithalten kann, noch zusätzlich verschlechtern.

Bereits im Konzept zur Steuerung von Vergnügungsstätten aus dem Jahr 2011 hat der Duisburger Stadtrat beschlossen, dass „für das Plangebiet ein Ausschluss von Vergnügungsstätten vorgesehen ist“. Dieser Bereich, der für Spielhallen und Wettbüros tabu sein soll, erstreckt sich vom Brückenplatz im Norden Hochfelds bis zur Karl-Jarres-Straße im Süden. Südlich der Rheinhauser- und Karl-Jarres-Straße sollen bis zur Wörthstraße einzelne Vergnügungsstätten ausnahmsweise zulässig sein.

Es wurde bereits viel Geld in die Entwicklung von Hochfeld investiert

Die Änderung des Bebauungsplans für den Abschnitt der Heerstraße, die nun beschlossen werden soll, betrifft allein den Ausschluss der Vergnügungsstätten. Ansonsten bleibt alles planungsrechtlich beim Alten, heißt es von Seiten der Stadtplaner.

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Durch die Mittel aus den Förderprogrammen konnten in den letzten Jahren der Brückenplatz und die Wanheimer Straße umgestaltet werden. Hausbesitzer bekamen Zuschüsse für die Verschönerung ihrer Fassaden. In diese Richtung soll es weitergehen.

Positiver Effekt durch das geplante Neubaugebiet auf dem Theisen-Gelände

Mehr als 100 Millionen Euro sollen in den nächsten Jahren in Duisburg-Hochfeld investiert werden, 29 gezielte Maßnahmen sind vorgesehen. Unter anderem soll der Stadtteil von der Internationalen Gartenschau (IGA), die 2027 im benachbarten Rheinpark stattfindet, profitieren.

Und nicht zuletzt ruht die Hoffnung auf dem Neubaugebiet auf dem Gelände der ehemaligen Theisen-Kabelwerke. 200 Wohnungen, vom Loft bis zu Sozialwohnungen, will die Gebag rund um die alten Backsteinbauten der ehemaligen Kabelwerke bauen. Die neue Wohnsiedlung soll Hochfeld aufwerten und den Stadtteil näher an die Innenstadt rücken. Wettbüros passen nicht in dieses Konzept.