Duisburg..
Für die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag wird es ernst. Das wurde in der vergangenen Aufsichtsratssitzung deutlich. Von Verhandlungen mit Banken über Verlängerung fälliger Kredite war die Rede, sowie von der Kontaktaufnahme mit anderen Finanzinstituten, um den benötigten Geldfluss zu sichern.
Die Belegschaftsvertreter forderten nach Informationen der NRZ in der dreistündigen Sitzung erstmals „persönliche Konsequenzen“ von Gebag-Vorstand Dietmar Cremer. Dabei hatten sie öffentlich bisher wie eine Mauer hinter ihren beiden Vorständen Cremer und Wolf-Kröger gestanden und alle umstrittenen Entscheidungen bis hin zur Erweiterung der Küppersmühle mitgetragen.
Kritik gegen Aufsichtsrat
Intern allerdings gab es in der letzten Zeit Absetzbemühungen der Arbeitnehmervertreter von getroffenen Entscheidungen. Allerdings richtete sich die Kritik weniger gegen den eigenen Vorstand als vielmehr gegen den Aufsichtsrat. So rügten sie in einem Brief an den Aufsichtsratsvorsitzenden Friedel Prüßmann, der der NRZ vorliegt, schon vor einigen Wochen, dass bei der Entscheidung zur Erweiterung der Küppersmühle „den Kolleginnen und Kollegen der Atem“ gestockt habe. Weiter wiesen die Betriebsräte darauf hin, dass die Mitarbeiter „selbst aus derartig verwundernden, irritierenden und beängstigenden Entscheidungen des Aufsichtsrates“ versuchten, zum Wohle der Gebag zu agieren.
Hitzige Debatte
In der dreistündigen Sitzung wurde der Aufsichtsrat unter anderem auch darüber informiert, dass nun ein eigener Sanierungsberater engagiert wurde, um der Gebag unter die Arme zu greifen. Diesen externen Berater hatte wie berichtet am Montag noch Kämmerer Peter Langner verlangt. Der Rat lehnte nach der hitzigen Debatte in der nichtöffentlichen Sitzung allerdings ab. Nebulös bleibt, warum die Stadtspitze überhaupt auf diese Weise in das Geschäft der Gebag eingreifen wollte. Warum sollte dieser externe Berater, der offenbar von den Banken längst empfohlen wurde, unter Federführung des Kämmerers und nicht wie jetzt im Auftrag der Gebag tätig werden? Auf diese Frage reagierte man gestern im Rathaus lediglich mit zwei Worten: „Kein Kommentar“.